Natürlichkeit und Gemütlichkeit sind derzeit die tonangebenden Trends. Holz- und Designböden nach historischen Vorbildern lassen auch im Neubau den Charme alter Landhäuser entstehen, vermitteln Ruhe und Gelassenheit.
Geölte Oberflächen
Geölte Holzböden setzen sich tendenziell gegen lackierte Flächen durch, was mehrere Gründe hat. Zum einen sind die Öle und die Verarbeitungsweisen immer ausgereifter, was ein optimales Ergebnis der Oberflächenbehandlung ab Werk ermöglicht. Zum anderen lassen sich geölte Oberflächen mit weniger Aufwand auffrischen, da man hier auch einzelne Bretter partiell abschleifen und neu ölen kann, falls zum Beispiel ein herabfallender Gegenstand eine Kerbe oder einen Fleck hinterlassen hat.
Barfußläufer bevorzugen eine geölte Oberfläche, weil sie sich wärmer anfühlt als eine Lackschicht. Weiterer Vorteil: Geöltes Holz behält weitestgehend seine luftfeuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften und trägt so zu einem besonders angenehmen Wohnklima bei.
Als Nachteil im Vergleich zur Lackoberfläche wird von manchen empfunden, dass ein geölter Boden nie so stark glänzen kann wie eine lackierte Oberfläche. Auch ist eine geölte Oberfläche weniger hart und widerstandsfähig als ein für starke Beanspruchung entwickelter Holzlack.
Ob Lack oder Öl sollte also je nach Einsatzort geprüft werden. Wer sich unsicher ist, welche Lösung die richtige ist, kann sich im Holzfachhandel beraten lassen.
Strukturierte Hölzer
Die Tendenz, im Wohnbereich auf geölte Fußböden zurückzugreifen, zieht einen weiteren Trend nach sich: strukturierte Holzoberflächen. Hier werden die Oberflächen je nach gewünschtem Ergebnis gebürstet, sägerau belassen oder geschroppt, um eine unregelmäßige Oberfläche zu erhalten. Beim Bürsten wird das Holz in Faserrichtung bearbeitet, sodass der weichere Holzanteil der Jahresringe abgetragen wird und der harte Teil als Relief erhalten bleibt. So wirkt der Boden, als würde er schon seit vielen Jahrzehnten genutzt und gepflegt.
Eine geschroppte Oberfläche wurde mit einem Hobel bearbeitet und ist deshalb leicht wellig. Dadurch entsteht der Eindruck eines handgefertigten alten Bodens. Die strukturierten Holzoberflächen sollten geölt (eventuell gewachst) und nicht lackiert werden, da der Lack über den unregelmäßigen Oberflächen leichter reißen kann als über glatt geschliffenen Böden.
Holz im Bad
Neue Beschichtungsmethoden machen den Einsatz von Holz im Badezimmer möglich. Pfützenbildung und stehendes Wasser sollten dennoch vermieden bzw. schnell beseitigt werden, damit der Bodenbelag nicht unnötig aufquillt. Wichtig ist eine ausreichende Lüftung, damit das Bad schnell wieder trocken ist.
Als Alternative zu echtem Holz wird im Bad gerne auf Designböden zurückgegriffen. Diese Beläge aus Vinylbilden Hölzer in den verschiedensten Farben nach und sind auch dort einfach zu verlegen, wo für einen echten Holzboden keine Möglichkeit besteht (zum Beispiel wenn der Vermieter dies untersagt). Die Vinylböden sind nicht auf die tatsächlich für den Nassbereich geeigneten Holzarten beschränkt, sondern decken alle Nuancen, Holzarten und Strukturen ab. Mehr Infos liefert unser Text über Vinylböden.
Klassisch: Eiche
Die Eiche gehört wieder zu den sehr beliebten Hölzern. Auf den jüngsten Versteigerungen der Forstämter griffen die Rundholzeinkäufer der Industrie tief ins Portemonnaie, in Niedersachsen zahlte beispielsweise ein Furnierhersteller für einen sechs Meter langen Eichenstamm 8.100 Euro. Böden aus Eichenholz sind hart, widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und mechanische Belastung, altern gut und gewinnen durch stetige Benutzung und Pflege mit der Zeit an Charme hinzu.
Eiche gibt es in ganz verschiedenen Farbtönen, von weiß geölter Eiche bis zur fast schwarzen Räuchereiche. Je nach Sortierung ist Eiche mehr oder weniger astig. Je mehr Astlöcher und Risse, desto rustikaler die Optik. Besonders beliebt ist dies bei langen Holzdielen. Für Parkettböden werden meist astfreie Hölzer verwendet, wodurch ein eher eleganter Look entsteht.
Trendfarbe Grau
Grau ist bei Teppichen, Terrassendielen und Bodenbelägen ein anhaltender Trend. Die Palette reicht von Hell- bis Dunkelgrau. Was diese Farbe so beliebt macht? Ihre Kombinierbarkeit. Wer sich für einen grauen Boden entscheidet, hat bei der Wahl der Deko-Elemente freie Hand: Ganz gleich, ob Schwarz, Weiß, die aktuelle Trendfarbe – Grau passt immer dazu.
Aus vergangenen Tagen
Retro, Vintage und Upcycling sind Schlagworte, die sich auch in den Fußbodentrends niederschlagen: Alte Böden werden liebevoll wiederhergestellt oder rekonstruiert. Je nach Stilrichtung von Haus und Bewohnern bieten sich Parkett oder Landhaus- bzw. Schlossdielen an. Den modernen Vintage-Look erzielt man aber auch mit den sogenannten Designböden. Diese können aussehen wie aus alten Weinkisten oder Altholz gefertigt. Die alten Optiken werden hier mit dem Vorteil einer völlig splitterfreien Oberfläche kombiniert.
Der Holzfachhandel bietet sowohl das Material für die Aufbereitung alter Böden als auch neue Bodenbeläge an. Das Sortiment reicht vom klassischen Parkett über Fertigparkett, Dielen aller Breiten und Längen in vielen Holzarten bis zum Designboden.
Tipp: Die Trends, die für den Innenraum gelten, setzen sich aktuell im Außenbereich fort.
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