Sorgfaltspflicht bei Tropenholz
Sicherheit bei Tropenholz
Die Vielfalt und Qualität tropischer Holzarten ist enorm. Die für Holzimporteure verpflichtende Sorgfaltspflicht schafft Sicherheit und Vertrauen beim Kauf von Importholz.
Holz wird dem Ökosystem Wald entnommen, damit wir es in einer faszinierenden Vielfalt nutzen können. Seit vielen Jahren warnen Naturschützer vor Raubbau am Amazonas und anderswo. Ist daher Holznutzung generell schädlich für die Natur? Nein, ganz im Gegenteil: Wenn die Waldbewirtschaftung und Holzproduktion nachhaltig erfolgt, wie es hierzulande der Fall ist, ist jede Holznutzung aktiver Umwelt- und Naturschutz. Dies zeigen die folgenden Aspekte.
Holz ist ein einzigartiges Geschenk der Natur, denn es ist „materialisierte Sonnenenergie“, eine sich selbst erneuernde Rohstoffquelle. Bei seiner „Produktion im Wald“ entsteht der für uns lebenswichtige Sauerstoff. In Mitteleuropa wird das Holz durch die Forstwirtschaft aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern bereitgestellt, aus denen nur so viel Holz entnommen wird, wie wieder nachwächst. Weder können die Wälder „übernutzt“ werden, noch kann die „Holz-Quelle“ versiegen. Jede Holznutzung ist bei entsprechender Fürsorge Teil eines Perpetuum mobile, das kein Ende kennt.
Auch wenn in manchen südlichen Regionen der Erde die Wälder schrumpfen, auf der Nordhalbkugel wächst der Wald dank kluger Forstwirtschaft. Dies zeigt die jüngste Bundeswaldinventur (2012) auch für Deutschland: Pro Hektar kommen im Jahr 11,2 Kubikmeter (m³) Holz hinzu. Insgesamt sind es 121,6 Mio. m³ pro Jahr, die der Holzvorrat in Deutschlands Wäldern zunimmt. In Europa der absolute Spitzenwert.
In Entwicklungs- und Schwellenländern ist die Wald- und Holznutzung vielerorts nicht transparent, das ist keine Frage. Müssen die Verbraucher also auf den Kauf von Tropenhölzern und anderem ausländischen Holz verzichten? Nein, denn eine EU-Holzverordnung sorgt dafür, dass illegal geschlagene Hölzer nicht in die EU-Staaten und damit auch nicht nach Deutschland eingeführt werden. Das Holzhandelssicherungsgesetz (HolzSiG) regelt hierzulande, wie der Import von Holz kontrolliert wird. Der Holzfachhandel wirkt daran aktiv mit.
Internationale Zertifizierungssysteme für Waldwirtschaft wie PEFC und FSC® garantieren zusätzlich, dass Holz- und Papierprodukte aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammen. Die Standards dieser Organisationen schreiben vor, dass die ökologischen Funktionen eines Waldes erhalten bleiben müssen, sie schützen vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten und sichern die Rechte der Ureinwohner und der Arbeitnehmer. Wenn der Verbraucher im Holzhandel also das Logo von PEFC oder FSC® auf den jeweiligen Holzprodukten sieht, kann er sicher sein, dass das Holz aus einer besonders fürsorglichen Waldbewirtschaftung stammt.
Jeder Baum entzieht der Atmosphäre während seines Wachstums große Mengen des klimabedrohenden Treibhausgases CO2 und speichert es in Form von unschädlichem Kohlenstoff. Die Nutzung von Holz als Bau- und Werkstoff verlängert diese Speicherwirkung, denn der Kohlenstoff bleibt auch in Holzprodukten weiter gebunden. Holzprodukte sind – verbunden mit einer verantwortungsvollen Waldbewirtschaftung – also CO2-Senker, teilweise sogar über Jahrhunderte.
Je mehr andere CO2 verursachende Materialien durch Holzprodukte ersetzt werden, desto mehr CO2-Ausstoß in die Atmosphäre kann verhindert werden: dies nennt man den „Substitutionseffekt“. Konkret bedeutet dies: Wenn Holz oder Holzprodukte statt anderer Stoffe (z. B. Beton, Ziegel, Stahl, Aluminium) als Bau- oder Werkstoff eingesetzt werden, hat dies positive Auswirkungen auf den CO2-Ausstoß, weil bei der Herstellung der anderen Produkte viel mehr CO2 freigesetzt wird und der Aufwand an fossiler Energie (Öl, Kohle) für deren Herstellung und den Transport sehr hoch ist. Im Unterschied zu diesen anderen Produkten kann Holz am Ende seines Lebenszyklus auch für die Energiegewinnung genutzt werden. Möglichst viele andere Produkte durch Holz zu ersetzen, ist für die Verringerung des CO2-Ausstoßes also sehr sinnvoll.