Nachhaltig mit Holzpellets heizen
In der holzverarbeitenden Industrie fallen große Mengen sogenannter Sägenebenprodukten in Form von Spänen, Sägemehl, Hobelspäne und Schleifstaub an. Diese lassen sich entweder stofflich, z. B. für Spanplatten, oder energetisch nutzen. Um eine energetische Nutzung effizient zu gestalten, werden als Nebenprodukt oft Holzpellets hergestellt, die sich gut als regenerativer Brennstoff eignen.
Bei der Pelletproduktion werden keine Zusatzstoffe benötigt, denn das Lignin und die Harze im Holz sorgen wie ein natürlicher Klebstoff dafür, dass die kleinen Pellets ihre Form behalten. Der Heizwert von Pellets beträgt etwa 4,7–4,9 kWh/kg. Der Energiegehalt von einem Kilogramm Pellets entspricht also in etwa einem halben Liter Heizöl.
Holzpellets sind ein genormter Brennstoff, dessen Qualitätsanforderungen in der DIN EN ISO 17225-2 festgelegt sind. Zusätzlich können Holzpellets mit dem Zertifikat ENplus zertifiziert werden.
Vorteile einer Pelletheizung
Durch eine Lagerung des Brennstoffs vor Ort sind alle, die mit Holzpellets heizen, über lange Zeit autark in ihrer Wärmeversorgung. Ähnlich wie bei Heizöl und Scheitholz lassen sich die kleinen Pellets in großen Mengen bevorraten.
- Vorteile von Pellets gegenüber Öl: Ersatz von fossilen Energieträgern, keine Umweltverschmutzung bei undichtem Tank
- Vorteile von Pellets gegenüber Gas: Ersatz von fossilen Energieträgern regionale Verfügbarkeit, keine internationalen Abhängigkeiten
Vor allem beim Wechsel von fossilen Energieträgern hin zu alternativen Heizarten gibt es interessante Förderprogramme. Diese ändern sich zwar in unregelmäßigen Abständen, es lohnt sich aber in jedem Fall, sich im Vorfeld zu informieren. Eine aktuelle Übersicht über Förderprogramme für Pelletheizungen bietet der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband e. V.: https://www.depv.de/foerderprogramme.
Ab einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern lohnt sich eine Pelletheizung, vor allem, wenn sie eine Ölheizung ersetzt. Eine integrierte Warmwasserversorgung sorgt dafür, dass die Anlage sehr effizient genutzt werden kann. In Kombination mit erneuerbaren Energien wie Solarthermie, Photovoltaik und Ökostrom entsteht eine nachhaltige Strom- und Warmwasserversorgung.
Lieferung und Lagerung von Pellets
Die Lieferung von Holzpellets erfolgt ähnlich problemlos wie die Lieferung von Heizöl. Die Pellets können in Tankwagen transportiert und über eine Schlauchleitung in den Lagerraum vor Ort eingelagert werden.
Für die Lagerung der Holzpellets eignen sich Kellerräume, Silos und unterirdische Tanks. Auch der ehemalige Heizöltank ist als Pelletlager geeignet. All das sind gute Möglichkeiten, es ist aber wichtig, auf die jeweiligen Lüftungsleitlinien und Brandschutzanforderungen zu achten. Der Grund ist, dass Pellets Kohlenmonoxid und -dioxid ausdampfen. Deshalb darf ein Pelletlager nie komplett gefüllt sein, sondern muss immer genug sogenannten Leerraum umfassen. Eine gute Lüftung ist ebenfalls notwendig.
Mit Holz heizen – pro und contra
Es gibt politisch und auch technisch einige Diskussion um die Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit des Heizens mit Holz. Genannt wird zum einen die Feinstaubbelastung, die durch den Verbrennungsvorgang entsteht. Bei modernen Heizungen besteht hier allerdings dank strenger Grenzwerte und guter Filteranlagen keine Gefahr. Weiteres Argument ist der Anspruch, möglichst viel Holz im Wald zu belassen, um die Biodiversität zu fördern. Bei Holzpellets, die aus den Abfällen der holzverarbeitenden Betriebe hergestellt werden, trifft dieser Einwand nicht zu. Ein wichtiger Punkt dabei ist, dass das Holz nachweislich aus zertifizierten nachhaltig bewirtschafteten Wäldern kommt (z. B. erkennbar an den Logos von FSC oder PEFC) und möglichst regional verarbeitet wird.
Wende dich an den Holzfachhandel vor Ort, um hochwertige und regionale Ware zu beziehen. Weite Transportwege verringern die gute Klimabilanz von Holzpellets.
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