Die Gattung Entandrophragma umfasst ca. zehn Arten von denen vier für den internationalen Handel relevant sind. Das vom Handelsvolumen kleinste Sortiment bildet Tiama. Die Beschaffung von Reinsortimenten ist schwierig, da regelmäßig kleine Mengen von Sipo und/oder Sapelli beigemischt werden. Darüber hinaus sind die Eigenschaften innerhalb dieser Art sehr variabel. Sowohl Dichte als auch Farbe und Struktur des Holzes sind in der Regel stark standortabhängig. Dennoch ist Tiama im Einzelfall ein sehr geschätztes Ausstattungsholz, da es je nach Qualität und Beschaffenheit dem echten Mahagoni sehr ähnlich sein kann. Entandrophragma angolense unterliegt bisher nicht dem Artenschutz.
Farbe und Struktur
Der Splint ist breit und hell-rötlich bis grau. Das rotbraune Kernholz ist deutlich abgesetzt und dunkelt unter Lichteinfluss bräunlich nach. Die Poren sind mittelgroß und zerstreut, überwiegend einzeln aber auch in kurzen radialen Gruppen angeordnet. Sie sind mit dunklen Inhaltsstoffen gefüllt und können deutlich das Holzbild beeinflussen. Nur gelegentlich vorkommende Harzkanäle sind traumatischen Ursprungs. Die Zuwachszonen sind durch marginale Parenchymbänder markiert, aber aufgrund des geringen Farbkontrasts z. T. nur schwer erkennbar. Durch Wechseldrehwuchs werden auf den Radialflächen deutliche Glanzstreifen erzeugt.
Gesamtcharakter
Sehr dekoratives, rotbraunes Holz mit poriger Oberfläche und leichtem Goldglanz.
Bearbeitbarkeit
Das mittelschwere Tiama lässt sich sowohl manuell als auch maschinell gut bearbeiten. Aufgrund des heterogenen Faserverlaufes bei stark wechseldrehwüchsigen Qualitäten kann es während Hobel- und Fräsarbeiten zu Ausrissen kommen.
Trocknung
Die Trocknung erfolgt schnell, sollte allerdings bei starkem Wechseldrehwuchs und dünnen Brettquerschnitten schonend und langsam erfolgen, um Verformungen zu vermeiden.
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Die natürliche Dauerhaftigkeit von Tiama ist nach EN 350 in die Klasse 3 (mäßig dauerhaft) eingestuft. Aufgrund einer verzögerten Wasseraufnahme ist das Holz auch im Außenbereich (ohne direkten Erdkontakt) einsetzbar.
Verwendungsbereiche
Tiama kann sowohl im Innen- als auch im Außenbau eingesetzt werden. Bevorzugt wird es im Bootsbau für hochwertige Sperrhölzer und massiv als Mahagoni-Ersatz verwendet. Die dekorativen Oberflächen werden aber auch für Möbel, Fußböden (Parkett, Dielen, etc.), Treppen, Wand- und Deckenbekleidungen geschätzt. Darüber hinaus eignet sich Tiama auch für konstruktive Zwecke.
Austauschhölzer
Je nach Qualität und Dichte dient Tiama als hervorragendes Austauschholz für echtes Mahagoni; aber auch für Sipo, Sapelli, Khaya und Dibetou, die ebenfalls aus der Familie der Meliaceae stammen.
Richter, H.G., Oelker, M., Kraemer, G. 2002: macroHolzdata – Computer-gestützte makroskopische Holzartenbestimmung. CD-ROM, Holzfachschule Bad Wildungen
Sell, J. 1989: Eigenschaften und Kenngrößen von Holzarten. Zürich: Lignum, 87 S.
Tchinda, A.T., 2008: Entandrophragma angolense (Welw.) C.DC. (Internet) Record from PROTA4U. Louppe, D., Oteng-Amoako, A.A. & Brink, M. (Editors). PROTA (Plant Resources of Tropical Africa / Ressources végétales de l’Afrique tropicale), Wageningen, Netherlands
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