Sipo, bot. Entandrophragma utile, wird üblicherweise auch als Sipo-Mahagoni oder Utile gehandelt. Die neue Nomenklatur nach DIN EN 13556 sieht jedoch nur noch den Namen Sipo vor. Große Nachfragen in den 60-er und 70-er Jahren leiteten regelmäßige Importe des Holzes von der Westküste Afrikas nach Europa ein. Abnehmende Ressourcen reduzieren das Angebot auf dem Markt; zurzeit laufen Bestrebungen zur nachhaltigen Bereitstellung des Holzes mit anerkannten Zertifizierungssytemen.
Farbe und Struktur
Das Splintholz ist von mittlerer Breite, rötlich grau und deutlich vom Kernholz abgesetzt. Das Kernholz ist hell- bis bräunlich rot und dunkelt infolge der Trocknung und natürlichen Lichtalterung tief rotbraun nach. Die Zuwachszonengrenzen sind deutlich durch schmale, marginale Parenchymbänder markiert. Die z. T. dunkel ausgefüllten Poren sind mittelgroß bis grob. Durch den Wechseldrehwuchs sind die Radialflächen regelmäßig gestreift.
Gesamtcharakter
Rötlichbraunes und poriges Holz mit sehr gutem Stehvermögen. Variabel zur Schnittrichtung ergeben sich dekorative Oberflächen.
Bearbeitbarkeit
Sipo ist mechanisch gut zu bearbeiten, ohne dass die Werkzeuge übermäßig schnell abstumpfen. Scharfe Schneiden vermindern Faserausrisse bei starkem Wechseldrehwuchs. Das Holz ist gut zu messern und zu schälen. Die Verklebbarkeit ist gut, alkalisch eingestellte Klebstoffe können allerdings Verfärbungen auslösen. Nägel und Schrauben halten gut – bei schwereren Qualitäten sollte vorgebohrt werden. Die Oberflächen-Behandlung ist problemlos, helle Inhaltsstoffe sollten vor dem Lackieren farblich angeglichen und bei Hochglanz-Oberflächen die Poren zunächst gut gefüllt werden. Die Tränkbarkeit des Kernholzes ist schlecht.
Trocknung
Bei der technischen Trocknung neigt Sipo aufgrund des wechselnden Faserverlaufes zum Werfen und zur Rissbildung. Eine schonende Trocknung reduziert diese Risiken.
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Das Kernholz von Sipo wird nach DIN EN 350 in die Dauerhaftigkeitsklasse 2 bis 3 eingestuft, und ist damit gut bis mäßig resistent gegen Holz zerstörende Pilze und Insekten.
Verwendungsbereiche
Als dekoratives Ausstattungsholz wird Sipo gern massiv oder als Furnier für Möbel, als Vertäfelung, Parkett oder im hochwertigen Bootsausbau eingesetzt. Ebenso wird es als Konstruktionsholz im Innen- und Außenbereich, z. B. als Rahmenholz für Fenster und Türen (ohne Erdkontakt) geschätzt.
Austauschhölzer
Zum Austausch geeignet sind Hölzer aus der gleichen Gattung, wie Sapelli, Kosipo und Tiama oder der gleichen Familie, wie Khaya, Bossé und das echte Mahagoni.
Anmerkungen
Die Angleichgeschwindigkeit der Holzfeuchte ist sehr gering. Die Korrosion von Eisen in Verbindung mit Holz ist ausgeprägt. Sipo besitzt keinen ausgeprägten Geruch.
Sipo - Technische Eigenschaften
Gewicht frisch
850–950 kg/m³
Rohdichte lufttrocken (12-15% u)
(0,4–)0,55–0,69(–0,74) g/cm³
Druckfestigkeit u12-15
45–72 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15
83–153 N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15
8 830–13 830 N/mm²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet
3,33–5,61 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15
15–21 N/mm²
Differentielles Schwindmass (radial)
0,18–0,22 %
Differentielles Schwindmass (tangential)
0,25–0,26 %
pH-Wert
≈ 4,45
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Klasse 2–3
Literatur
Gottwald, H. 1959: Handelshölzer. Ferdinand Holzmann Verlag, Hamburg
Richter, H.G., M. Oelker & G. Kraemer 2002. macroHOLZdata – Computer gestützte makroskopische Holzartenbestimmung. CD-ROM, Holzfachschule Bad Wildungen, Eigenverlag
Sell, J. 1989: Eigenschaften und Kenngrößen von Holzarten. Lignum, Baufachverlag AG Zürich
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