Die Bedeutung des Okoumé, viele Jahrzehnte das tropische Schälholz Nummer 1, ist durch die Verwendung ähnlicher Holzarten aus Afrika und Südostasien geringer geworden. Trotz der Einstufung als gefährdet (IUCN Red List) wird Okoumé immer noch häufig eingesetzt und gilt mit seinem mäßigen Gewicht und der nur schwachen Kernfärbung als Standard für die als Ergänzung oder im Austausch verwendeten Hölzer. Aus der gleichen Pflanzenfamilie, den Burseraceae, stammen noch zahlreiche, ähnlich aussehende und technisch so einsetzbare Hölzer, die mittlerweile zur Produktion von Schälfurnieren für Sperrholz herangezogen werden (siehe Austauschhölzer).
Farbe und Struktur
Splint hellgrau und 3 bis 5 cm breit. Kernholz in Abhängigkeit von Herkunft und Baumalter verschieden, überwiegend lachsfarben bis rosa-grau und matt glänzend (trocken), am Licht deutlich vergilbend. Poren mittelgroß und zerstreut, Porenrillen auf Längsschnitten häufig gewunden. Speicherzellen nicht wahrnehmbar. Holzstrahlen fein, auch als Spiegel schwer erkennbar; mitunter mit unregelmäßigem Stockwerkbau. Faserverlauf mit meist nur schwachem Wechseldrehwuchs. Zuwachszonen auf Querschnitten oft durch dunklere Spätholzbänder und auf Schälfurnieren als breite, verlaufende Flader erkennbar.
Gesamtcharakter
Sehr homogen strukturiertes, leichtes bis mittelschweres Holz von einheitlicher Farbe, teils mit unregelmäßigem Faserverlauf.
Bearbeitbarkeit
Die Bearbeitung ist mit allen Werkzeugen gut durchführbar, wobei das trockene Holz durch seinen Gehalt an mikroskopisch feinen Kieseleinlagerungen (SiO2) stärker stumpfen kann, als bei der geringen Härte erwartet wird; vereinzelt führen feine Stauchbrüche im inneren Kernbereich beim Sägen und beim Hobeln zu wolligen Flächen. Verleimungen halten gut. Aufgrund des gleichmäßigen Aufbaues und der nur geringen Härte ist Okoumé besonders gut zu schälen, im frischen Zustand sogar ohne vorherige thermische Behandlung.
Trocknung
Okoumé besitzt, je nach Faserverlauf, ein befriedigendes bis gutes Stehvermögen. Das Holz trocknet langsam mit allgemein geringer Neigung zu Rissbildung und Verformungen.
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Das Holz ist nicht ausreichend dauerhaft gegen Holz zerstörende Pilze, um an Feuchte exponierten Stellen dauerhaft zu sein.
Verwendungsbereiche
Okoumé wird hauptsächlich als Schäl- oder Messerfurnier aufgearbeitet für aus Furnieren aufgebaute oder mit Furnieren beschichtete Werkstoffe, wie für Furnierplatten unterschiedlicher Stärke und Größe, für Außenlagen auf Türblättern und Spanplatten sowie für Mittellagen von Tischlerplatten und auch für Zigarrenkisten; als Vollholz für Türfriese und mechanisch gering beanspruchte Teile im Innenausbau, als Blindholz sowie für Sportboote.
Austauschhölzer
Für den Großteil der heute aus asiatischen Ländern importierten Plattenwerkstoffe werden für Mittel- und Decklagen Hölzer der Gattungen Canarium, Dacryodes, Garuga, Haplolobus, Protium, Santiria, Scutinantheund Triomma(alle Burseraceae) eingesetzt. Sie werden gemeinsam unter dem malaysischen Namen Kedondong gehandelt; sie sind meist etwas schwerer als Okoumé, entsprechen aber farblich mehr oder weniger dem Okoumé und sind makroskopisch kaum von diesem zu unterscheiden.
Okoumé - Technische Eigenschaften
Rohdichte lufttrocken (12-15% u)
0,40–0,44–0,47 g/cm³
Druckfestigkeit u12-15
35–46(–71) N/mm²
Biegefestigkeit u12-15
50–66(–75) N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15
7 000–8 500–(9 700) N/mm²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet
1,8–2,5 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15
13–15 N/mm²
Differentielles Schwindmass (radial)
0,13–0,16 %
Differentielles Schwindmass (tangential)
0,21–0,23 %
pH-Wert
4,4
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Klasse 4
Literatur
CIRAD-FORÊT 2010. Tropix 7: Fiches techniques Version 7.5.1. FRAMIRE https://tropix.cirad.fr/FichiersComplementaires/FR/Afrique/KEDONDONG.pdf
Farmer, R. H. 1972. Handbook of Hardwoods. BRE, Princess Risborough, England
Gottwald, H. 1958. Handelshölzer. F. Holzmann Verlag, Hamburg
van Valkenburg, J.L.C.H., 2005. Aucoumea klaineana In: Louppe, D., Oteng-Amoako, A.A. & Brink, M. (Editors). PROTA (Plant Resources of Tropical Africa / Ressources végétales de l’Afrique tropicale), Wageningen, NL
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