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Muninga

Muninga - Bezeichnung und Verbreitung

Kurzzeichen DIN EN 13556
PTAN
Botanische Bezeichnung
Pterocarpus angolensis, Familie Fabaceae-Faboideae
Verbreitung
Tropische und subtropischen Regionen des südlichen Afrikas
Handelsnamen
AfrikasMninga, Mtumbati (TZ); bbila, umbila (MZ); girassonde (AO); mulombwa (CD); mukwa (ZM, ZW); kiaat, kajat, „Rhodesian walnut“, Transvaal kajatenhout (ZA); brown African padauk; bloodwood (GB); Ostafrikanisches Padouk (AT, DE)

Muninga - Beschreibung und Merkmale

Kurzbeschreibung

PTANIm südlichen Afrika liefert Pterocarpus angolensis ein wertvolles und häufig verwendetes Nutzholz, das sich für einen weiten Bereich von Anwendungen gut eignet. Eine seltene Kombination positiver Eigenschaften wie ästhetisch ansprechend, ausreichende Festigkeit, gute Bearbeitbarkeit, sehr gute Dimensionsstabilität und gute Dauerhaftigkeit bilden Basis für vielseitige Verwendungsmöglichkeiten, von Bauholz über Bootsbau, Schnitzholz bis hin zu dekorativen Furnieren. Der Baum unterliegt seit November 2022 Schutzbestimmungen des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES Anhang II).

Muninga (Pterocarpus angolensis): Querschnitt (ca. 10x)
Muninga (Pterocarpus angolensis): tangentiale Oberfläche (natürliche Größe)
Muninga (Pterocarpus angolensis): radiale Oberfläche (natürliche Größe)

Farbe und Struktur

Kernholz hell- bis dunkelbraun, gold-/rotbraun, oft mit dunklen Farbstreifen, deutlich vom hellgrauen/hellgelben Splintholz abgegrenzt. Holz zerstreutporig, Poren mittelgroß bis groß, wenig zahlreich und mit hellen und dunklen organischen Inhalten. Speichergewebe augenförmig um die Poren angeordnet, häufig geflügelt, mitunter zusammenfließend und wellige tangentiale Bänder bildend. Holzstrahlen sehr fein, auf Tangentialflächen durch einen regelmäßigen Stockwerkbau gut erkennbar. Faserverlauf gerade bis leicht wechseldrehwüchsig. Zuwachszonen-Grenzen durch Wechsel der Porengröße und enge Folge von Speicherzellen-Bändern angedeutet.

Gesamtcharakter

Mittelschweres, farblich variables Holz mittlerer Textur; ansprechendes Holzbild.

Bearbeitbarkeit

Muninga lässt sich maschinell ohne großen Kraftaufwand gut bearbeiten. Bei Material mit ausgeprägtem Wechseldrehwuchs besteht beim Hobeln radialer Flächen die Neigung zum Ausreißen. Gehobelte Tangentialflächen haben einen ansprechenden Glanz. Das Holz ist gut zu drechseln und schnitzen. Das Einbringen von Nägeln und Schrauben sowie die Verklebung mit handelsüblichen Präparaten bereiten keine Schwierigkeiten. Nach ausreichender thermischer Behandlung lassen sich dekorative Messer- und Schälfurniere herstellen. Bei der Bearbeitung entwickelt Muninga einen dezent aromatischen Geruch.

Trocknung

Niedrige und wenig unterschiedliche Schwindwerte verleihen dem Holz ein sehr gutes Stehvermögen. Das Holz trocknet langsam bei geringer Neigung zu Verformung und Rissbildung, die sich bei größeren Dimensionen und/oder unregelmäßigem Faserverlauf deutlich verstärken kann. Für die Kammertrocknung werden schonende Programme wie Schedule J (Handbook of Hardwoods, GB) empfohlen.

Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)

Die Dauerhaftigkeit des Kernholzes wird in der Fachliteratur gut bis befriedigend, im Einzelfall auch sehr gut eingestuft, was Verwendungen im Außenbereich ermöglicht. Aufgrund des ansprechenden Holzbildes wird Muninga aber fast ausschließlich im Innenbereich eingesetzt.

Verwendungsbereiche

Aufgrund günstiger Eigenschaften und ansprechender Ästhetik kann Muninga für viele Anwendungen eingesetzt werden. Schwereres Holz eignet sich als Bauholz im Innen- und Außenbereich sowie im Schiffbau. Leichtere Qualitäten werden häufig für den Rahmenbau (Fenster und Türen), Möbel, Verkleidungen, Tischlerarbeiten und als Furnier für dekorative Zwecke verwendet. Auch für Präzisionswerkzeuge, wie z. B. Wasserwaagen, wird das Holz eingesetzt. In Bereichen mit mittlerer Belastung wie Büros oder Wohnräume kann Muninga für Fußböden (Dielen, Parkett) verwendet werden.

Anmerkungen

Ein gelegentlich beschriebener Mangel ist die Bildung unregelmäßiger weißer Flecken von bis zu 5 mm Breite, verursacht durch organische Inhalte, die sich lokal ansammeln. Die Flecken dringen tief in das Holz ein und sind insbesondere bei Furnieren deutlich zu erkennen.

 

Achtung: Der bei der Bearbeitung entstehende Holzstaub kann bei sensiblen Personen zu Irritation der Atemorgane und Bronchien führen!

Muninga - Technische Eigenschaften

Rohdichte lufttrocken (12-15% u)
0,56–0,62–0,75 g/cm³
Druckfestigkeit u12-15
39–51–55 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15
81–88–98 N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15
8 100–9 000 N/mm²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet
5,8–6,6 kN
Differentielles Schwindmass (radial)
0,14 %
Differentielles Schwindmass (tangential)
0,25 %
pH-Wert
k.A.
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Klasse (1–)2–3

Literatur

Farmer, R.H. (1972). Handbook of Hardwoods. 2. Aufl., B.R.E. Princes Risborough, GB

Gottwald, H. (1958). Handelshölzer. Ferdinand Holzmann Verlag, Hamburg

Laming, P.B, Rijsdijk, J.F. & Verwijs, J.C. (1978). Houtsoorten, Informatie voor de Praktijk. Houtinstituut TNO, Delft, NL

Takawira-Nyenya, R., (2005). Pterocarpus angolensis DC. In: Louppe, D., Oteng-Amoako, A.A. & Brink, (Editors). PROTA (Plant Resources of Tropical Africa, Wageningen, NL

The Wood Database (o. J.). www.wood-database.com/muninga