Das Gelbe Meranti besteht, wie das Rote und das Weiße Meranti, aus mehreren botanisch nahe verwandten Arten der Gattung Shorea. Die Hölzer dieser Farbgruppe unterscheiden sich vom Roten Meranti vor allem durch die hell gelbliche Farbe, von dem Weißen Meranti dagegen durch andere Verarbeitungseigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten, wie sie in den Merkblättern Nr. 5 (Rote Meranti, Rotes Seraya, Rotes Lauan, Rotes Balau) und Nr. 31 (Weißes Meranti) beschrieben sind. Das Gelbe Meranti ist von den genannten Gruppen das bisher weniger bekannte Holz, kann aber importiert werden, da es im europäischen Klima als Vollholz bessere Einsatzmöglichkeiten hat als in den tropischen Erzeugerländern.
Farbe und Struktur
Splint gelblich grau bis gelblich weiß und 4 bis 7 cm breit. Kernholz gleichmäßig gelb, am Licht langsam gelblich braun nachdunkelnd und sich nur schwach vom Splint unterscheidend, den nachgedunkelten Hölzern des Weißen Meranti farblich ähnlich. Poren mittelgroß bis grob, leicht radialgeordnet oder gleichmäßig zerstreut. Holzstrahlen fein, nur als Spiegel deutlich erkennbar. Speicherzellen selten und dann nur auf glatten Querschnitten als helle Bandstücke noch wahrzunehmen. Harzkanäle (vertikal), im Durchmesser deutlich kleiner als die Poren, in tangentialer Bändern in unregelmäßigen Abständen; durch weiße Harzanfüllungen auf Längsflächen als helle Fladern oder sehr feine Linien noch erkennbar. Faserverlauf sehr gleichmäßig, meist mit leichtem Wechseldrehwuchs; Neigung zu Kurzbrüchigkeit (brittle heart) im innersten Kernholz geringer als bei anderen hellen Meranti-Hölzern. Das trockene Holz ist ohne spezifischen Geruch.
Gesamtcharakter
Auffällig gleichmäßig strukturiertes Holz mit einer relativ geschlossenen Oberfläche; von gleichmäßig heller Färbung, den nachgedunkelten Hölzern des Weißen Meranti, Weißen Seraya und Weißen Lauan sehr ähnlich.
Bearbeitbarkeit
Mäßig schweres Holz, dessen Festigkeitseigenschaften mit nur geringem Abstand unter denen von Weißem Meranti liegen. Das Sägen des frischen Rundholzes wie auch des trockenen Schnittholzes und auch jede weitere spanabhebende Bearbeitung sind leicht und sauber durchführbar. Aufgrund der gleichmäßigen Struktur, der mäßigen Härte und der guten Stammform ist das Holz gut schäl- und messerbar. Holzverbindungen jeder Art, wie auch Dübel, Nägel und Schrauben halten gut. Für das Verleimen sind wegen des sauren Charakters nichtalkalische Leime zu verwenden, da sonst mit Fleckenbildungen zu rechnen ist.
Trocknung
Holz mit einem noch befriedigenden Stehvermögen. Unter Freiluftbedingungen trocknet das Holz langsam mit einer leichten Neigung zu Schüsseln und Krümmung über die Längsachse. Die technische Trocknung ist ohne besondere Schwierigkeiten durchführbar, in Malaysia werden die Programmfolgen F und J empfohlen (Handbook of Hardwoods).
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Die Resistenz gegen Holz zerstörende Pilze und Insekten von Gelbem Meranti reicht von mäßig dauerhaft bis wenig dauerhaft, in Abhängigkeit von der botanischen Art. Für Außenanwendungen wird das Holz nicht empfohlen; zudem ist es schlecht imprägnierbar. Nach dem Fällen ist das frische Holz wurmanfällig, darum sind zur Vermeidung von Verlusten ein schneller Transport, eine prophylaktische Schutzbehandlung und eine baldige Aufarbeitung des Holzes erforderlich.
Verwendungsbereiche
Aufgrund der guten Verarbeitungseigenschaften, der noch ausreichenden Witterungsfestigkeit und der gleichmäßig hellen Färbung ist Gelbes Meranti vielseitig einsetzbar, überwiegend für die Erzeugung von geschälten, und gemesserten Furnieren. Eine gute Eignung besteht für die Herstellung von Sperrholz für Schalungsplatten, Waggons und Container. Zeitweise wurden aus dem Holz auch laminierte Fensterkanteln gefertigt und international vermarktet. In den Ursprungsländern wird Gelbes Meranti auch für leichte Konstruktionen, Fensterläden, Dachunterschläge, Futter, Bekleidungen, Wand- und Deckenverkleidungen, außerdem für Möbelteile wie Schubkastenseiten sowie Anleimer verarbeitet.
Austauschhölzer
Als Vollholz für Limba, Framiré, Weißes Meranti und Nadelhölzer entsprechen-der Festigkeitseigenschaften; als Furnier zur Sperrholz-Erzeugung, für Limba, Weißes Meranti, Weißes Seraya und Okoumé.
Anmerkungen
In Indonesien wird oft kein Gelbes Meranti als gesonderte Gruppe geführt, obwohl hierzu gehörende botanische Arten in Sumatra und Kalimantan verbreitet sind. In diesen Gebieten wird es häufig dem Weißen Meranti beigemischt, in welchem es dann einen stark wechselnden Anteil bilden kann. Auch auf den Philippinen kommt eine zum Gelben Meranti zählende Art vor, die jedoch als Kalunti oder Yellow Lauan bezeichnet wird.
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Soerianegara, I. & R.H.M.J. Lemmens (eds) 1993. Plant resources of South-East Asia 5. (1) Timber trees: Major commercial timbers. Pudoc Scientific Publishers, Wageningen, 270 pp.
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