Auch wenn Kosipo in allgemeinen weniger geschätzt wird als die etablierten Hölzer Sipo, Sapelli und Khaya aus der gleichen Familie der Meliaceae ist es in den meisten Ursprungsgebieten stark übernutzt. Seit den 1970er-Jahren in großem Maße nach Europa importiert, wird es im Wesentlichen wegen seiner guten konstruktiven Eigenschaften verwendet aber auch als dekoratives oder Schälfurnier verwendet.
Farbe und Struktur
Das Splintholz ist selten breiter als 8 cm, grau bis blassbraun und deutlich vom Kern abgesetzt. Das Kernholz ist dunkel rotbraun bis violettbraun nachdunkelnd. Die Poren sind groß und teilweise mit dunklen Inhaltsstoffen gefüllt. Tangentiale Parenchymbänder bilden auf den radialen Schnittflächen feine Linien und auf den Tangentialflächen deutliche Flader. Ausgeprägter Wechseldrehwuchs erzeugt attraktive Glanzstreifen.
Gesamtcharakter
Deutlich poriges, intensiv dunkles Holz mit lebhafter Struktur für dekorative wie konstruktive Anwendungen.
Bearbeitbarkeit
Das Holz ist gut zu bearbeiten. Probleme können in Form von Ausreißen in Bereichen mit starkem Wechseldrehwuchs auftreten. Schneiden stumpfen wegen eingelagerter Kieselsäure zum Teil schnell ab. Messern und Schälen lässt sich das Holz gut. Kosipo ist gut verklebbar, zu verschrauben und zu nageln, wenn vorgebohrt wird. Die Oberflächen Behandlung ist unproblematisch, dabei sollten die groben Poren für Hochglanzoberflächen zunächst gut gefüllt werden. Die Tränkbarkeit des Kernholzes ist schlecht.
Trocknung
Das Holz trocknet sehr langsam. Eine vorsichtige technische Trocknung ist wegen des Wechseldrehwuchses und der damit verbundenen Neigung zum Reißen und Werfen ratsam. Zum Teil wird eine Freiluft-Trocknung bis auf u = 30 % vorgeschaltet.
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Kosipo erfüllt die Anforderungen der Dauerhaftigkeitsklasse 2–3 der EN 350 und ist damit gut bis mäßig resistent gegen Holz zerstörende Pilze und Insekten.
Verwendungsbereiche
Im Außen- als auch im Innenbereich ist Kosipo tragend oder nicht tragend einsetzbar. Besonders geeignet ist es als Konstruktionsholz für den Außenbau ohne Erdkontakt. Ebenso ausgezeichnet lassen sich wirkungsvolle Deckfurniere für attraktive Möbeloberflächen oder Schälfurniere für Bootbausperrholz herstellen.
Austauschhölzer
Kosipo ähnelt im Form und Textur am ehesten Sipo, ist jedoch gröber strukturiert. Ebenso können alle anderen etablierten Hölzer aus der Familie der Meliaceae Kosipo ersetzen, z. B. Tiama, Sapelli, Khaya und das echte Mahagoni. Ferner eignet sich Dark Red Meranti bedingt zum Austausch.
Anmerkungen
Das Holz besitzt keinen ausgeprägten Eigengeruch. Reaktionen in Verbindung mit Eisen sind nicht bekannt.
Nyunaï, N. 2008. Entandrophragma candollei Harms. In: Louppe, D., Oteng-Amoako, A.A. & Brink, M. (Editors). Prota 7(1): Timbers/Bois d’œuvre 1 (CD-Rom). PROTA, Wageningen, Netherlands
Richter, H.G., Oelker, M., Kraemer, G. 2002. macroHOLZdata – computergestützte makroskopische Holzartenbestimmung. CD-ROM, Holzfachschule Bad Wildungen, Eigenverlag
Sell, J. 1989: Eigenschaften und Kenngrößen von Holzarten. Lignum, Baufachverlag AG, Zürich
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