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Jetiquibá, Cachimbo

  • Albarco
  • Bacú
  • Bacu
  • Caóbano
  • Caobano
  • Jequitibárosa
  • Jequitibarosa

Jetiquibá, Cachimbo - Bezeichnung und Verbreitung

Kurzzeichen DIN EN 13556
CZXX
Botanische Bezeichnung
Cariniana domestica, Cariniana spp., Familie Lecythidaceae
Verbreitung
Die derzeit anerkannten 9 Arten der Gattung Cariniana sind ausschließlich Südamerika verbreitet, ihr Verbreitungsgebiet reicht von den nördlichen tropischen Regionen (Kolumbien, Venezuela) bis in den subtropischen Süden (Südbrasilien, Paraguay).
Handelsnamen
cachimbeiro, castanha de macaco, c. vermelha, ceré, corrimboque, estopeira, jequitibá rosa, j. branco, pau carga, p. estopa (BR); castaño, carguero de perico, copa, nomana, palo de puerco, cume (CO); “maple peruano” (PE); yesquero, y. negro (BO); yvir sapucay (PY); cachimbo caspi, papelillo caspi, machimango (PE); bacú (VE); wadara (GY); maho cigare (GF); ingie-pipa (SR).

Jetiquibá, Cachimbo - Beschreibung und Merkmale

Kurzbeschreibung

Der europäische Handel mit Jequitibá begann bereits in den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts. Für die holländischen Siedler in der kurzlebigen, brasilianischen Kolonie Neu-Holland diente das geradfaserige Holz bevorzugt für den Bau von Kisten, in denen Zucker nach Europa exportiert wurde. Rembrandt hat nachweislich Bretter der ausgedienten Zuckerkisten für einige seiner Bildtafeln verwendet. Regelmäßig gehandelt wird neben dem Holz von Cariniana domestica auch das der Arten C. estrellensis, C. legalis und C. micrantha. Das früher wichtige Handelsholz Abarco (Cariniana pyriformis) dagegen ist praktisch vom Markt verschwunden und wird in diesem Merkblatt nicht mehr berücksichtigt. Strukturbild, Holzfarbe und technische Eigenschaften der Hölzer können aufgrund der verschiedenen Arten und Wuchsgebiete voneinander abweichen, eine sichere Unterscheidung der Arten ist jedoch nicht möglich. Aus der Amazonas-Region von Peru ist das Holz auch aus FSC-zertifizierten Konzessionen erhältlich.

Jequitibá (Cariniana sp.): Querschnitt (ca. 12x)
Jequitibá (Cariniana sp.): tangentiale Oberfläche (natürliche Größe)
Jequitibá (Cariniana sp.): radiale Oberfläche (natürliche Größe)

Farbe und Struktur

Splint hellgrau bis gelblich rosa, nicht immer deutlich vom gelblich roten Kernholz abgesetzt, dessen Farbe unter Belichtung etwas verblasst. Poren zerstreut, mittelgroß und auf Längsflächen auffallend gerade verlaufend. Holzstrahlen fein, als rötliche, schmale Spiegel gerade noch zu erkennen. Speicherzellen (Axialparenchym) in feinen Bändern, die auf glatten Tangentialflächen als eine feine, leicht gezackte Fladerung in Erscheinung treten. Faserverlauf meist betont gerade, nur vereinzelt mit Wechseldrehwuchs und einen leichten Glanzstreifen erzeugend. Zuwachszonengrenzen nicht auffällig, trockene Hölzer meist ohne charakteristischen Geruch.

Gesamtcharakter

Hölzer von auffällig ebenmäßiger, schlichter Oberfläche mit artbedingten farblichen Abweichungen.

Bearbeitbarkeit

Mäßig schwere Hölzer mit Festigkeitseigenschaften, die etwas unter denen von Eiche und Buche liegen. In Abhängigkeit von botanischer Art und Wuchsbedingungen können die Eigenschaften jedoch etwas schwanken. Der Einschnitt sowie das Messern und Schälen des frischen Holzes verläuft meist ohne Schwierigkeiten. Für die Bearbeitung des trockenen Holzes werden aufgrund der natürlichen Einlagerungen von Kieselsäure (SiO2) Hartmetall bestückte Werkzeuge empfohlen, um ein vorzeitiges Abstumpfen der Werkzeugschneiden zu vermeiden. Hobelflächen und Kanten sind von besonderer Glätte. Für Schrauben und Nägel sollte wegen der geringen Spaltfestigkeit des Holzes immer vorgebohrt werden. Die Verleimbarkeit mit handelsüblichen Klebern ist problemlos, die Passgenauigkeit sowie Haltbarkeit von Holzverbindungen ist von guter Qualität. Für die Innenanwendung können nach den bisherigen Erfahrungen alle Arten der Oberflächenbehandlung eingesetzt werden, z. B. farblose oder pigmentierte Lasuren, Klar- und Farbwachse, naturbelassene Öle sowie transparente und deckende Lacke.

Trocknung

Die guten bis mittleren Schwindmaße und die langen Feuchtewechsel-Zeiten des Holzes ergeben ein meist gutes Stehvermögen. Freilufttrocknung und technische Trocknung verlaufen in der Regel langsam und führen nur zu geringfügigen Trocknungsfehlern wie Endrissen und Verformung; sogar bei schärferer Trocknung verhält sich das Holz weitgehend problemlos.

Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)

Die Resistenz des ungeschützten Kernholzes gegen Pilze und Insekten ist bei den meisten Arten mäßig (Dauerhaftigkeitsklasse 4 nach DIN EN 350), direkter Erdkontakt sollte vermieden werden.

Verwendungsbereiche

Wegen seiner ansprechenden Farbe und der guten Festigkeitseigenschaften ist Jequitibá als Vollholz gut geeignet für Tischlerarbeiten im Innenbereich, für den Rahmenbau (Fenster, Haustüren, Wintergärten), für Fußböden (Parkett, Dielen, etc.), Treppen, Wand- und Deckenbekleidungen sowie für Möbel; auch Schälfurniere für Decklagen von Sperrholz sind wegen der wegen der allgemein sehr guten Ausbeute eine mögliche Option.

Austauschhölzer

Abarco ist im Holzbild, wie auch in den Eigenschaften, den Holzarten Makore und Douka (Merkblatt 16), Moabi, (Merkblatt 97), Kosipo (Merkblatt 6), Sapelli (Merkblatt 2), Sipo (Merkblatt 1) und (Dark) Red Meranti/Seraya/Lauan (Merkblatt 5) ähnlich und kann in vielen Bereichen wie diese Arten eingesetzt werden. Das Jequitibä entspricht dagegen mehr den schlichten und hellfarbigen Qualitäten des Khaya (Merkblatt 39) und Tiama (Merkblatt 40).

Anmerkungen

In Brasilien kommen noch weitere Arten der Gattung Cariniana vor, die dem Jequitibá strukturell entsprechen, aber meist noch hellfarbiger sind, wie zum Beispiel das Jequitibá branca von C. estreifensis. Weitere südamerikanische Hölzer der aus gleicher Familie stammenden Gattung Couratari, meistens als Tauary oder auch mit dem Phantasienamen Brasilianische Wildkirsche bezeichnet, besitzen die gleiche Struktur wie Abarco und Jequitibá, sie werden wegen ihrer meist hellen Farbe auch im Austausch für Ramin (Merkblatt 27) eingesetzt. Die Bezeichnung Bacú für Abarco ist nicht mit dem ähnlich lautenden Namen Baku für das afrikanische Makoré zu verwechseln. Die gelegentlich gebrauchte Bezeichnung Mahagoni oder Colombian mahogany für Hölzer der Gattung Cariniana ist nicht zutreffend, da es sich weder um Hölzer der Gattung Swietenia noch einer anderen aus der Mahagonifamilie (Meliaceae) handelt.

 

Scherfestigkeit u12-15 (N/mm²): 8,4—12,5

Jetiquibá, Cachimbo - Technische Eigenschaften

Gewicht frisch
900 kg/m³
Rohdichte lufttrocken (12-15% u)
(0,48—)0,53—0,68(—0,76) g/cm³
Druckfestigkeit u12-15
45—48—51 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15
(74—)86—91(—103) N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15
10 300—12 500—15 300 N/mm²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet
3,4—4,6 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15
18—22 N/mm²
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Klasse (3—)4

Literatur

Acevedo, M. 2011. Características Tecnológicas de las Maderas Peruanas, Universidad Nacional Agrária de la Molina (UNALM)

Amico, A. 2014. Available Certified Volumes of Timber Species in 2014 for promotion in Germany with IPD and GIZ Project, Lima, Peru

CIRAD-FORÊT. 2012. Jequitiba Datasheet. tropix.cirad.fr/FichiersComplementaires/EN/America/JEQUITIBA.pdf

USDA Forest Service (o. J.). Technology Transfer Fact sheet. Center for Wood Anatomy Research, Forest Products Laboratory, Madison WI, USA

Nock, H.P. & al. 2015. Lesser-known species – neue Parketthölzer aus Peru. Holz-Zentralbl. 46: 1145–1146

Richter, H.G., Oelker, M. & G. Koch (2002 onwards): macroHOLZdata – Computer-gestützte makroskopische Holzarten-Bestimmung (Version 2018) CD-ROM, Thünen-Institut Hamburg, Selbstverlag