Das aus Afrika stammende Eyong ist schon seit längerer Zeit auf dem europäischen Markt bekannt, ohne jedoch einen festen Platz bei ständig gefragten Holzarten zu finden. Die Gründe für die Zurückhaltung bei dem nur im Innenausbau verwendbaren Holz, beruhen hauptsächlich auf der langsamen und schwierigen Trocknung. In Zeiten einer erhöhten Nachfrage nach festen und hellen Hölzern wurde das Holz vermehrt als möglicher Austausch für Eiche importiert. Mittlerweile hat das Interesse des Marktes stark nachgelassen, nicht zuletzt, weil aus nachhaltig bewirtschafteten Forsten nur sehr geringe Mengen verfügbar sind. Eyong wird seit 2006 auf der IUCN Red list als gefährdet (vulnerable) geführt.
Farbe und Struktur
Kernholz blass gelblich bis hellbraun, farblich nur schwach abgesetzt vom bis zu 20 cm breiten, gelblich weißen Splint. Poren grob und zerstreut, auf Längsflächen als feine und überwiegend geradeläufige Rillen noch erkennbar. Speichergewebe auf sauberen Querschnitten in dichten, sehr hellen Bändern zusammen mit den Holzstrahlen eine netzförmige Struktur bildend. Holzstrahlen mäßig breit und hoch, auf allen Schnittflächen, besonders aber radial als auffällige Spiegel das Holzbild beeinflussend. Faserverlauf überwiegend gerade, mitunter auch leicht wechseldrehwüchsig und auf Radialflächen einen schwachen, meist unregelmäßigen Glanzstreifen erzeugend. Zuwachszonen nur schwach markiert durch etwas dunklere, tangentiale Zonen mit geringerer Konzentration an Speichergewebe. Holz mit einem im frischen Zustand unangenehmen Geruch, der aber im trockenen Zustand nicht mehr wahrnehmbar ist.
Gesamtcharakter
Überwiegend hellfarbiges und poriges Holz mit dezenter, aber ausdrucksvoller Maserung auf radialen (Spiegel) und tangentialen (Fladerung) Oberflächen, darin dem afrikanischen Koto ähnlich.
Bearbeitbarkeit
Eyong ist ein mäßig schweres Holz, das beim Sägen, Hobeln, Fräsen und Bohren keine besonderen Schwierigkeiten bereitet. Das Holz ist gut messer- und schälbar. Für Nägel und Schrauben sollte vorgebohrt werden, Verklebungen sind von guter Haltbarkeit. Das ungeschliffene Holz weist häufig eine leicht rauhe Oberfläche auf, wenn Schärfe, Schnittwinkel und Form der Werkzeugschneiden nicht angepasst sind.
Trocknung
Die Schwindwerte sind höher als bei Eiche und weniger ausgeglichen. Das Stehvermögen des trockenen Holzes ist noch befriedigend. Das Holz trocknet langsam mit starker Neigung zu Oberflächen- und Endrissen sowie zum Schüsseln und auch Zellkollaps. Für die technische Trocknung werden schonende Programme empfohlen wie zum Beispiel Schedule C (Handbook of Hardwoods, GB) oder die amerikanischen Abfolgen T3-C2 (25 mm) und T3-C1 (50 mm), gegebenenfalls mit einer nachfolgenden Phase der Konditionierung. Bei Verwendung von alten oder aus anderen Hölzern geschnittenen Stapellatten können Verfärbungen entstehen.
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Der breite Splint des Eyong ist bei Feuchtlagerung oder im frischen Zustand anfällig für Bläue und wird leicht von Insekten befallen. Die Resistenz des Kernholzes gegen holzzerstörende Pilze ist bei Außenverwendung oder in Feuchtbereichen nicht ausreichend.
Verwendungsbereiche
Als Vollholz konstruktiv im Innenausbau ähnlich Eiche, wobei für stärkere Querschnitte keine zu engen Toleranzen bestehen sollten; außerdem für Geräte und Geräteteile mit Querschnitten über 2 cm. Die Verwendung als Furnier im dekorativen wie auch im technischen Bereich möglich; gemessert mit Splint für Möbel, Paneele und großflächige Bekleidungen; geschält für Sperrhölzer, die auch für höhere Belastungen geeignet sind.
Austauschhölzer
Anmerkungen
Eyong - Technische Eigenschaften
Rohdichte lufttrocken (12-15% u)
0,69–0,76–0,83 g/cm³
Druckfestigkeit u12-15
48–56–67 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15
85–100–123 N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15
13 700–15 200–17 100 N/mm²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet
4,7–6,7 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15
22–28 N/mm²
Differentielles Schwindmass (radial)
0,15–0,22 %
Differentielles Schwindmass (tangential)
0,30–0,42 %
pH-Wert
k. A.
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Klasse 4
Literatur
CIRAD-FORÊT Tropix 7: Fiches techniques Version 7.5.1. Eyong. tropix.cirad.fr
Louppe, D., Oteng-Amoako, A.A. & Brink, M. (eds.). 2008. Sterculia oblonga Mast. Plant Resouces of Tropcal Africa 7(1). Timbers 1: 513–515
Selbst zupacken
Bastelideen und Heimwerken
Mit Holz und Holzproduktenlassen sich viele große und kleine Projekte umsetzen. Manches geht ganz schnell, manches erfordert etwas mehr Zeit und Werkzeug, aber am Ende entsteht immer ein Unikat. Besorge dir Holz und leg los! Hier findest du viele Ideen.