Kurzbeschreibung
Ebenhölzer im Handel stammen von einer kleinen Gruppe der über 300 Arten umfassenden Gattung Diospyros. Die Hölzer sind meist sehr schwer, besitzen eine überwiegend feine bis mittelgroße Porung und eine weitgehend gleiche Zellstruktur. Grundsätzliche Unterschiede bestehen in Farbe und Farbstreifung des Kernholzes. Die weitaus größte Anzahl von Arten besitzt ein blass rosa braunes, selten ein helles Holz, die lokal genutzt werden wie zum Beispiel das Persimmon
(Diospyros virginiana, USA); dagegen besitzen nur wenige Ebenhölzer ein farbstreifiges oder schwarzes Kernholz. Letztere wurden bereits in frühgeschichtlicher Zeit über die Grenzen der Erzeugerländer hinaus gehandelt und als exotische Kostbarkeit bewertet. Alle diese farbstreifigen und schwarzen Hölzer werden der Gruppe Ebenholz
zugeordnet und oft nach ihrer Herkunft näher bezeichnet, die einen Hinweis auf Qualität und botanische Zugehörigkeit bedeuten kann. Die wirtschaftlich genutzten farbstreifigen und schwarzen Ebenhölzer sind fast ausschließlich in tropischen Regionen verbreitet, kommen aber nur verstreut vor und ihr Einschlag, soweit zulässig, unterliegt oft besonderen Bestimmungen.
Schwarze Ebenhölzer
Afrika:
Im tropischen Westafrika (Benin, Kamerun; Zentralafrikanische Republik; Republik Kongo; Demokra- tische Republik Kongo; Gabun; Nigeria) sind es in erster Linie die Arten Diospyros crassiflora und D. mespiliformis, deren Holz unter den Bezeichnungen Afrikanisches Ebenholz (DE), African ebony (GB), ébène d’Afrique (FR) international gehandelt wird. Lokale Namen sind cubaga (BJ); epinde-pinde, mavini, mevini, ndou (CM); mopini (CG); evila (GA); ebano (CQ); abokpo, nyareti, kanran, osibin (NG); bingo, ngoubou (CF).
Kurzzeichen nach DIN EN 13556: DSXX
Schutzstatus: nicht geschützt
Madagaskar:
Auch in Madagaskar liefern einige Arten (D. perrieri, D. toxicaria und andere) schwarzes Ebenholz.
Kurzzeichen nach DIN EN 13556: Keines
Schutzstatus: Alle in Madagaskar beheimateten Arten unterliegen seit 2013 den Schutzbestimmungen des Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES, Anhang II) mit entsprechenden Einschränkungen bezüglich Export und Import. Eine effektive Kontrolle des internationalen Handels mit schwarzen Ebenhölzern ist dadurch aber nicht gegeben, da schwarzes Madagaskar-Ebenholz nicht von Schwarzem Ebenholz aus anderen Regionen der Welt sicher unterschieden werden kann.
Asien:
Wichtigster Lieferant von schwarzem Ebenholz im asiatischen Raum war seit dem 18. Jhdt. bis Mitte des 20. Jhdt. die Art Diospyros ebenum (Südindien, Sri Lanka, Andamanen, Nikobaren), deren Holz als Ceylon oder Indisches Ebenholz
bezeichnet wird. Seit 1998 ist jedoch in Indien und Sri Lanka der internationale Handel mit Rohholz untersagt. Schwarzes Ebenholz liefern in geringen Mengen auch weitere Arten im asiatischen und pazifischen Raum (D. ferrea, D. hebecarpa, D. humilis, D. insularis, D. mollis).
Kurzzeichen nach DIN EN 13556: DSEB für Diospyros ebenum, keines für andere Arten
Schutzstatus: Unter CITES nicht geschützt
Amerika:
Schwarzes Ebenholz produzieren auch die Arten Diospyros crassinervis (Karibik – Kubanisches Ebenholz
) und D. texana (Texas, Nordost-Mexiko – Mexikanisches Ebenholz
), das aber im internationalen Handel kaum angeboten wird. Farbe des Kernholzes tief schwarz, bei einigen Arten auch leicht grau oder braun meliert, deutlich abgesetzt vom hell farbigen bis rosagrauen Splint.
Kurzzeichen nach DIN EN 13556: Keines
Schutzstatus: nicht geschützt
Farbstreifige Ebenhölzer
Wesentlich weniger Diospyros-Arten liefern farbstreifige Ebenhölzer. Relevant für den Handel sind nur asiatische Arten, allen voran von Diospyros celebica (Makassar-Ebenholz
), die nur auf der indonesischen Insel Sulawesi vorkommt. Weitere Arten mit einem farbstreifigen Holz sind D. marmorata (Andamanen – marblewood
) sowie D. discolor und D. pilosanthera (Indomalesia – bolong eta, kamagong (PH), Papua Newguinea striped ebony
(PG). Die Grundfärbung sowie Breite und Dichte der dunklen bzw. schwarzen Streifen können stark variieren. Kerholz mit brauner bis rötlich-brauner Grundfärbung, die von dunkelbraunen bis schwarzen Zonen unterbrochen wird. Im Querschnitt entstehen dadurch farbig wechselnde, unterschiedlich breite Ringe, die auf Radialflächen zu einer markanten Farbstreifung und tangential zu einer farbigen Fladerung (Blume) oder zu einem wolkigen Bild führen. Der graue bis blass rosa Splint ist deutlich vom dunkleren Kern abgesetzt.
Kurzzeichen nach DIN EN 13556: DSCL für Diospyros celebica, keines für andere Arten.
Schutzstatus: nicht geschützt
Schwarze wie auch farbstreifige Ebenhölzer unterscheiden sich nur geringfügig in ihrer Makrostruktur und ihren Eigenschaften, sodass sie im Folgenden gemeinsam beschrieben werden.