Amburana acreana, A. cearensis, Familie Fabaceae- Faboideae
Verbreitung
Tropisches und subtropisches Südamerika (hauptsächlich in Regionen südlich des Amazonasbeckens bis Nordargentinien)
Handelsnamen
Amburana, cumarú de cheiro, imburana, cerejeira rajada (BR); palo trébol, roble del país, trébol (AR); ishpingo, roble peruano (PE); sorioko, roble ‚americano‘ (BO)
Cerejeira - Beschreibung und Merkmale
Kurzbeschreibung
Unter den zahlreichen südamerikanischen Laubhölzern gehört Cerejeira zu denjenigen, die häufig angefragt werden. Der Baum ist vor allem in Brasilien weit verbreitet, wird seit 1998 wegen Übernutzung als gefährdet (The IUCN Red List of Threatened Species) eingestuft und seit 2008 auch in Brasilien als bedrohte Baumart geführt. In Europa wurde Cerejeira wegen seiner äußerlichen Ähnlichkeit oft als Austauschholz für Weißeiche eingesetzt.
Farbe und Struktur
Splint 3 bis 6 cm breit und oft nicht deutlich vom blass gelblichen bis hellbraunen Kernholz abgesetzt. Hölzer von trockeneren Standorten aus dem Mato Grosso (BR) und dem östlichen Bolivien mit etwas dunklerem Spätholz, auf Radialflächen eine leichte Farbstreifung verursachend. Poren groß und zerstreut, nicht zahlreich aber in allen Schnittrichtungen gut erkennbar. Speicherzellen auf dem Querschnitt als helle, augenförmige Felder um die Poren angelegt, auf Längsflächen die Porenrillen durch helle Ränder betonend. Holzstrahlen unauffällig. Wechseldrehwuchs vorhanden, von unterschiedlicher Ausprägung, der ein fast schlichtes bis deutlich glanzstreifiges Holzbild hervorrufen kann. Holz mit einem charakteristischen, süßlichen Geruch (Cumarin), der an Vanille erinnert.
Gesamtcharakter
Überwiegend hellfarbiges, aromatisches Holz mit deutlicher Porung, teilweise Eichenhölzern oder auch festen Qualitäten von Framiré ähnlich.
Bearbeitbarkeit
Cerejeira ist mittelschweres Holz, das ohne großen Kraftaufwand mit allen Hand- und Maschinenwerkzeugen und nach allen Methoden bearbeitet werden kann, bei guter Standzeit der Schneiden. Häufiger gebildetes Zugholz kann zu wolligen sowie ausgeprägter Wechseldrehwuchs zu rauen Oberflächen führen. Saubere Flächen zeigen häufig einen matten Glanz oder erscheinen leicht ölig, ähnlich wie bei Teak oder Niangón. Cerejeira ist nach entsprechender Vorbehandlung messer- und schälbar. Nägel und Schrauben sowie Verleimungen halten gut.
Trocknung
Unter Freiluftbedingungen trocknet das Holz mäßig schnell mit Tendenz zu Rissbildung und Verziehen (Längs- und Querkrümmung). Die technische Trocknung verläuft langsam und erfordert eine schonende Trocknungsführung, um das Risiko von Verformung und Trocknungsspannungen (Ver- schalung) zu minimieren.
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Das Kernholz von Cerejeira ist bei Außenverwendung befriedigend widerstandsfähig gegen Pilzbefall. Die Dauerhaftigkeit des Kernholzes gegen Trockenholzinsekten und Termiten ist gering.
Verwendungsbereiche
Cerejeira ist aufgrund seiner mittleren Härte, einer guten Bearbeitbarkeit, einer eichenähnlichen Kernfärbung und einer mittleren Dauerhaftigkeit gegen Pilzbefall sowie eines befriedigenden bis guten Stehvermögens ein besonders vielseitig einsetzbares Laubholz. Als Vollholz geeignet für Rahmenwerk, mäßig belastete Konstruktionen, für den Möbelbau, Treppen und Parkett mittlerer Beanspruchung sowie als Profilholz im Innen- und Außenbau; außerdem als Messerfurnier für Möbel (Sichtflächen), für Vertäfelungen, Paneele und geschält für Furnierplatten.
Anmerkungen
Eisenmetalle bewirken auf feuchtem Holz graue Verfärbungen, sodass bei entsprechender Verwendung korrosionsfreie Befestigungsmittel erforderlich sind.
Cerejeira - Technische Eigenschaften
Rohdichte lufttrocken (12-15% u)
0,57–0,74 g/cm³
Druckfestigkeit u12-15
40–57 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15
70–90 N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15
9 400–13 000 N/mm²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet
2,5–5,0 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15
15–23 N/mm²
Differentielles Schwindmass (radial)
0,14 %
Differentielles Schwindmass (tangential)
0,27 %
pH-Wert
k.A.
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Klasse 2–4, variabel
Literatur
ANONYMUS (o.J.): Fichas Tecnológicas das madeiras da flona Jamarí. www.florestal.gov.br/documentosconcessoes-florestais/concessoes-florestais-florestas-sob-concessao /flona-do-jamari/edital/192-fichas-tecnologicas/file
Arostegui, A. (Ed.). 1976. Estudio tecnológico de maderas del Perú (Zona Pucallpa). Vol. I. Características tecnológicas y usos de la madera de 145 especies del país. Univ. Nac. Agraria, La Molina.
CADEFOR2020. Información técnica para el procesamiento de 134 especies maderables de Bolivia. Centro Amazónico de Desarollo Forestal, Serie Técnica XII. 273 p.
CIRAD-FORÊT. Tropix 7: Fiches techniques Version 5.1. Amburana cearensis. https://tropix.cirad.fr/
Instituto de Pesquisas Tecnológicas 1956. Tabelas de resultados obtidos para madeiras nacionais. IPT, Bol. Tec. No. 31, São Paulo, Brazil
Miller, B. & al. 2003. Characteristics of ten tropical hardwoods from certified forests in Bolivia. Part II. Wood and Fiber Science Vol. 35(3): 429-433
MINISTÉRIO DO MEIO AMBIENTE 2008. Instrução Normativa No. 06. Lista Oficial das Espécies da Flora Brasileira Ameaçadas de Extinção, 52
Silva, A. & al. 2010. Fichas de propiedades tecnológicas y usos de maderas nativas de México e importadas. Universidad de Guadalajara. Amaya Ediciones S de R L de CV, Guadalajara, México, 204 p.
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