Vielfalt der Wintergärten
Wintergärten sind ein beliebtes Mittel, um den Wohnraum des eigenen Hauses zu erweitern oder einen Übergang zum Garten zu schaffen. Je nach Geschmack stehen verschiedene wärmetechnische Typen zur Auswahl, die bestimmte Nutzungsmöglichkeiten und Energieverbräuche mit sich bringen.
Ausgehend von den botanischen Glasstahlbauten im viktorianischen Zeitalter haben sich Wintergärten auch im privaten Wohnraum als lichtdurchflutete Bereicherung etabliert. Die Glaskonstruktionen können in variantenreichen Formen als Anbau oder Aufstockung Häuser ergänzen, Gebäudeteile verknüpfen oder als freistehender Bau im Garten platziert werden. Bei der Planung sind die geltenden Landesbauordnungen sowie je nach gewünschter Lage des Wintergartens zusätzlich das Einholen einer Baugenehmigung zu bedenken. Die Wahl eines Baustils – von traditionellen Modellen, die an die Stahlverzierungen der viktorianischen Ursprungsform erinnern, bis hin zu puristischen Bauformen aus größeren Glaselementen – ist dabei reine Geschmackssache.
Der wärmetechnische Typ bestimmt hingegen welche Nutzungen und Bedingungen der Wintergarten einschließt. Hierbei unterscheidet man zwischen kalten, mittelwarmen und warmen Wintergärten. Alle drei Typen lassen sich mit Holzelementen umsetzen. Einige grundlegende Informationen gibt es im Artikel „Wintergarten planen“.
Für lange Sommerabende und frostempfindliche Pflanzen
Ein kalter Wintergarten geht auf die Ursprungsform zurück und hat keine spezielle Wärmedämmung oder Beheizung, sodass die Erwärmung des Raumes von der Sonneneinstrahlung abhängig ist. Diese passive Sonnenenergienutzung, die man als Glashauseffekt bezeichnet, funktioniert hierzulande am besten, wenn der Wintergarten Richtung Süden ausgerichtet ist. Im Sommerhalbjahr bietet der Raum einen Witterungsschutz bei Regenwetter und an kühlen Abenden. Da der Aufenthalt bei kälteren Temperaturen im Herbst oder Winter eher unangenehm ist, dient der Wintergarten in dieser Zeit meist als Lagerraum für Gartenmöbel und frostempfindliche Pflanzen (daher der Name Wintergarten). Wichtig ist, dass der Frostschutz beachtet wird.
Beim Bau wird das Dach mit Verbundsicherheitsglas versehen und die Wände werden einfach verglast, während als Boden oft ein bestehender Terrassenboden genutzt wird. Hier muss bei Holzterrassen und feuchteempfindlichen Materialien besonders auf eine ausreichende Belüftung geachtet werden. Die Einbausituation der Terrasse wird durch den Bau eines Wintergartens maßgeblich verändert! Insgesamt sind kalte Wintergärten dadurch sowohl im Bau als auch in der Nutzung der kostengünstigste Typ.
Zusätzlicher Platz und viel Licht
Ein warmer Wintergarten kann ganzjährig genutzt werden, da er über eine Wärmedämmung und Beheizung verfügt. Die Temperatur bleibt dadurch auch im Winter bei Zimmertemperatur, weshalb der Raum häufig als vollständig möblierter zusätzlicher Raum dient. Zudem eignet sich die hohe Temperatur besonders für die Züchtung exotischer Pflanzen. Aufgrund der Nutzung zu Wohnzwecken unterliegt der warme Wintergarten rechtlich den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Im Bau werden zur Wärmedämmung und Temperaturregulation neben der Heiztechnik daher meist Mehrfachverglasung sowie Beschattungselemente an den Fenstern und eine Klimaanlage eingesetzt, um die Wechselwirkung zwischen Innen- und Außenraum sowie die davon abhängige Heizenergie zu begrenzen.
Ein Kompromiss zwischen warm und kalt
Ein mittelwarmer Wintergarten weist bei kälteren Außentemperaturen durch Beheizung eine Temperatur zwischen 12 und 19 Grad Celsius auf. Dadurch wird die Nutzung als Aufenthaltsort über einen längeren Zeitraum als beim kalten Wintergarten möglich. Baulich gibt es in Bezug auf die Wärmedämmung weniger strikte GEG-Vorgaben als beim warmen Wintergarten. Deshalb ist die Umsetzung des mittelwarmen Wintergartens im Vergleich kostengünstiger, während die Energieeffizienz geringer ist. Nutzen lässt sich der mittelwarme Wintergarten als helle Werkstatt, als Sportraum sowie zur Überwinterung und Voranzucht von Pflanzen.
Lüften am besten automatisieren
Unabhängig von der Beheizungsweise ist bei allen Wintergartentypen eine ausreichende Belüftungsmöglichkeit zu bedenken, um eine zu hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden. Sie würde die Bildung von Kondenswasser und Schimmel begünstigen. Viele Wintergärten sind mit automatisierten Lüftungssystemen versehen. Außerdem sollte der Wintergarten durch eine Wand oder Tür vom restlichen Wohnraum abzugrenzen sein. Auf diese Weise heizt sich im Sommer der angrenzende Wohnraum weniger auf und im Winter geht weniger Heizenergie über die Fensterflächen des Wintergartens verloren.
Für die Tür- und Fensterrahmen haben sich Holz-Aluminium-Verbundelemente aufgrund ihrer Wärmedämmung und Witterungsbeständigkeit bewährt.
Insgesamt umfasst die Planung eines Wintergartens somit viele Überlegungen und Vorgaben. Eine Beratung im Holzfachhandel vor Ort kann dabei helfen die passende Gestaltung des Wintergartens zu finden.
Wintergarten planen
Mit Glas und Holz neue Räume gestalten
Wer vom Grundstück ein kleines Stück entbehren kann und an das Haus einen Wintergarten anfügt, gewinnt dort Wohnraum mit einer ganz eigenen Qualität. Der neue lichtdurchflutete Bereich ist Wohnzimmer, Atelier und Pflanzenparadies in einem.
Mehr lesenBaurechtliches zum Hausdach
Ausbau und Umbau des Hausdaches
Ein Dachausbau bietet eine gute Möglichkeit, zusätzlichen Wohnraum zu generieren. Baurechtlich ist bei der Planung von Dachgaube, Aufstockung usw. aber einiges zubeachten, denn nicht jeder Dachaufbau ist genehmigungsfrei.
Mehr lesenSommerlicher Wärmeschutz
Effektive Maßnahmen für ein angenehmes Raumklima
Im Sommer kann sich ein Gebäude je nach Bauweise und Standort stark aufheizen. Es gibt aber einige gute Maßnahmen, mit denen man die Hitze einfach aussperren kann: Verschatten, Lüften und Dämmen sind die wichtigsten.
Mehr lesen