Solide Fenster schützen vor Einbrüchen
Wer für das Haus einbruchsichere Fenster möchte, kann sie entweder mit einbruchhemmenden Beschlägen oder speziellen Aufschraubsicherungen nachrüsten – oder die Fenster direkt komplett austauschen. Vor allem bei älteren Modellen lohnt sich letzteres meist auch zur Verbesserung von Schallschutz und Wärmedämmung.
Die Polizei rät in ihrer Initiative „Zuhause sicher“ dazu, als Schutz vor Einbrüchen Fenster zu wählen, die mindestens den Ansprüchen der Widerstandsklasse RC-2, besser noch RC-3 (DIN EN 1627) genügen. Wichtig ist, dass die Gesamtkonstruktion geprüft und zertifiziert ist und das Fenster mit durchbruchhemmender P4A- bzw. P5A-Verglasung (DIN EN 356) versehen ist. Der Einbau von einbruchhemmenden Türen und Fenstern sollte immer von Fachpersonal vorgenommen werden.
Förderungen für einbruchhemmende Fenster und Türen gibt es von der öffentlichen Förderbank KfW zum Beispiel im Rahmen der Programme „Energieeffizient Sanieren“ (Fenstererneuerung) und „Altersgerecht Umbauen“ (Nachrüstsysteme). Hier geht es zum KfW-Steckbrief „Einbruchschutz“.
Kriterien für ein sicheres Fenster
Welch komplexe Technik sich im Rahmen eines Fensters verbirgt, wird erst bei einer näheren Untersuchung sichtbar:
- Das Glas: Heutzutage sind zweifache Verglasungen Standard, bei Neubauten und Kernsanierungen kommen zur besseren Energieeffizienz meist dreifache Verglasungen zum Einsatz. Spezielles Sicherheitsglas ist durchbruchhemmend, was den Einbruchschutz erhöht. Spezialverklebungen verhindern, dass Einbrecher die gesamte Scheibe aus dem Rahmen heben.
- Die Beschläge: Sicherheitsbeschläge mit sogenannten Pilzkopfbolzen sind sehr viel sicherer als Rollzapfen. Einbruchhemmende Schließbolzen lassen sich bei Bedarf nachrüsten. Die sicherheitsrelevanten Elemente müssen mit Spezialschrauben verankert sein. Bei nach außen öffnenden Fenstern und (Terrassen-)Türen muss auf einen zusätzlichen Schutz der Bänder (Scharniere) geachtet werden, damit sie nicht einfach von außen aus dem Rahmen gebrochen werden können.
- Der Griff: Abschließbare Griffe bieten einen zusätzlichen Schutz. Sie sind einfach nachzurüsten und mit integrierter akustischer Alarmfunktion erhältlich.
- Der Rahmen: Ausschlaggebend für die Stabilität des Rahmens ist das Material. Holzrahmen bewähren sich schon lange, denn sie erfüllen alle Ansprüche an Ästhetik, Schallschutz, Wärmedämmung und Einbruchschutz. Um die Rahmen von außen vor der Witterung zu schützen und damit die Stabilität über viele Jahre hinweg zu erhalten, ist die Kombination aus Holz und Aluminium beliebt.
- Die Elektronik: Ergänzend zum mechanischen Einbruchschutz gibt es elektronische Optionen zum Schutz des Hauses. Ob für jedes Fenster ein batteriebetriebener Griff mit Alarmfunktion gewählt wird oder die Fenster mit dem Smart-Home-System des Hauses gekoppelt werden, hängt vom persönlichen Anspruch an die Haussicherheit ab.
Eigenes Verhalten anpassen
Einbruchhemmende Türen und Fenster der empfohlenen Widerstandsklasse bieten einen sehr guten Schutz gegen Einbrüche. Neben der richtigen Ausstattung ist aber auch das eigene Verhalten ein wichtiger Aspekt. Bei Abwesenheit sollten die Fenster immer komplett geschlossen werden. Wenn man sich mit den Nachbarn gut versteht, können diese bei Abwesenheit ein Auge offen halten und bei Auffälligkeiten die Polizei rufen.
Und wie immer bei Änderungen an der Gebäudehülle gilt: Das Lüftungsverhalten muss nach dem Austausch der Fenster angepasst werden, um Schimmelbildung vorzubeugen.
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