Das richtige Finish für Parkett
Oberflächenbehandlung für edle Böden aus Holz
Erst die richtige Oberflächenbehandlung schützt Parkett vor Kratzern, Flecken und Schmutz. Doch welche Behandlung eignet sich für welchen Holzfußboden?
Vintage, Shabby, Retro – alle diese Stile liegen ungebrochen im Trend und basieren auf dem typischen „Used Look“, der Gegenstände genutzt, geliebt und langlebig erscheinen lässt. Gegenstände aus Holz lassen sich schnell in solche beliebten Objekte verwandeln: Klare und farbige Lacke, Öle und Lasuren sind mit dem richtigen Werkzeug zügig verarbeitet und erzielen schöne Ergebnisse. Mit wenigen zusätzlichen Hilfsmitteln wie Schablonen oder Spezialfarben lassen sich Holzoberflächen auf verschiedene Weisen individuell verschönern und veredeln.
Alle im Folgenden aufgeführten Verfahren zur Oberflächenbehandlung (es gibt noch viele mehr) sind auch für Anfänger geeignet. Beratung zur Oberflächenbehandlung von Holz sowie die dafür benötigten Materialien und Werkzeuge gibt es im Holzfachhandel. Wer schon etwas Erfahrung mitbringt, wird wissen, dass sich der Einsatz und die Mühen in jedem Falle lohnen – denn schon so manch ausrangierter Stuhl, Bilderrahmen oder Blumenkübel wird durch einen neuen Anstrich zum schicken Deko-Objekt. Der Vorteil vom Selbermachen gegenüber wirklich alten und „shabby“ Gegenständen? Keine Splitter, Farbreste, chemischen Rückstände und sich lösende Leimverbindungen.
Der Klassiker in Sachen Holzveredelung. Durch eine Lackierung mit Klarlack kommen die Farben der Oberfläche besser zur Geltung – unabhängig davon, ob es sich um die natürliche Holzfarbe oder eine der hier vorgestellten Verzierungsmethoden handelt. Es gibt für die verschiedenen Einsatzorte und Farbvorstellungen passende Lacke: für drinnen oder draußen, hochglänzend oder seidenmatt, für jede Belastung.
Das Kalken von Holz hat eine lange Tradition und verleiht ein rustikales, dabei aber helles Erscheinungsbild. Die Technik eignet sich sowohl für Böden als auch Möbel und Deko-Objekte wie zum Beispiel breite Bilderrahmen. Hierbei wird die Holzoberfläche mit einer Drahtbürste bearbeitet und dann mit einer Schicht verdünnter weißer Emulsionsfarbe bedeckt. Diese wird im Anschluss nach dem Trocknen wieder mit etwas Schleifpapier angeschliffen, wodurch die Maserung weiß hervortritt.
Mit dieser Technik lassen sich Motive auf (fast) alle Flächen übertragen. Für das Auftragen von Motiven mittels einer Schablone eignen sich insbesondere Schablonen aus Wachspapier sowie Plastikfolien. Diese lassen sich leicht schneiden und die Motive können genau auf der Oberfläche aufgebracht werden. Die Schablone wird mit etwas Kreppband auf der zu verzierenden Fläche fixiert. Die Farbe wird anschließend mit einem Schablonierpinsel aufgetragen – einem runden Pinsel mit kurzen Borsten, mit dem die Farbe auf die freien Flächen der Schablone getupft wird.
Hierbei handelt es sich um eine relativ einfache Art, Möbel aus Holz älter aussehen zu lassen. Dabei wird das unbehandelte Holz zunächst mit Schleifpapier geschliffen, danach ein farbiger Grundanstrich aufgetragen, der nach dem Trocknen der Farbe mit feinem Schleifpapier stellenweise wieder abgeschliffen wird. Je nach Geschmack lassen sich mehrere Farben übereinander anlegen. Am besten überprüft man an einem „echten“ alten Stück, wo der Farbabrieb besonders hoch ist. Bei Schränken sind das häufig die Bereiche um die Türgriffe herum, bei Stühlen der obere Bereich der Lehne. Grundsätzlich sind die Ecken und Kanten immer besonders bestoßen und abgenutzt. Dies sollte man beachten, damit das Ergebnis glaubwürdig aussieht. Abschließend wird zum Fixieren eine Schicht Antikwachs aufgetragen.
Alt oder neu? Ein Schrank im Vintage-Look.
Mit Krakelee bezeichnet man das typische feine Netz aus Rissen in getrockneter Farbe, das sich auf alten Gemälden und Holzmöbeln findet. Um diesen Effekt auf neue Werkstücke zu übertragen, gibt es spezielle Farben und sogenannten Reißlack. Diese werden nach den Herstellervorgaben verarbeitet. Für horizontale Risse wird der Reißlack horizontal, für vertikale Risse vertikal verarbeitet. Eine Kombination der Richtungen ist möglich. Ein schützender farbloser Lack verhindert das Abblättern der Farbe. Mit dieser Technik lässt sich zum Beispiel die Wirkung alter Holzpaneele an Wänden imitieren.
Dunkelroter Porphyr war in der Antike ein sehr edler Stein, der Königen vorbehalten war. Auf Holz entsteht der Porphyr-Effekt, indem mit einem Pinsel unterschiedliche Farben auf einen einfarbigen Grundanstrich aufgespritzt werden. Das Sprenkeln geht am besten, wenn der Pinselgriff vorsichtig gegen einen Holzstab geklopft wird. Nach dem Trocknen kann die Fläche mit hochglänzendem Klarlack überzogen werden, dadurch sieht die Oberfläche aus wie ein polierter Stein. Mit derselben Vorgehensweise lässt sich auch ein Graniteffekt erzielen. Für ein besonders „echt“ wirkendes Ergebnis sollte man sich die gewünschte Gesteinsart genau ansehen, um die Einsprengsel im Gestein mit den richtigen Farben zu imitieren.
Diese Technik lässt sich zum Beispiel bei Bilderrahmen anwenden. Durch jeweils eine Schicht Goldleim und Blattgold auf einer Grundierfarbe erhält die Holzoberfläche ein einmalig golden-schimmerndes Aussehen. Typisch für eine echte Vergoldung ist die erkennbare Überlappung zwischen den einzelnen Goldfolien. Einfacher und günstiger (aber nicht ganz so eindrucksvoll) ist das Vergolden, Versilbern und Bronzieren mit speziellen Effektfarben.