Wunderschöner Werkstoff
Sorgfältiges Schleifen verleiht jeder Holzfläche den sprichwörtlichen „letzten Schliff“. Dabei ist es einerlei, ob die Fläche anschließend geölt, lasiert, lackiert oder naturbelassen bleibt: Ein richtig glatter Untergrund zahlt sich immer aus. Vorweg: Holzböden sollten besser von Profis bearbeitet werden, denn das Risiko, Wellen in den Boden zu schleifen, ist für ungeübte Heimwerker sehr hoch.
Ansonsten lässt sich Holz mit dem richtigen Werkzeug gut schleifen. Es lohnt sich, zum Üben mit eher robusten Projekten zu beginnen. Für kleine Flächen genügt ein Schleifklotz, für größere Flächen eignet sich ein elektrisches Schleifgerät (zum Beispiel ein Exzenterschleifer). Je feiner die Körnung des Schleifmittels ist, desto glatter wird das Ergebnis, allerdings sollte man stufenweise arbeiten und je nach Holzart mit grobkörnigem Schleifpapier (Empfehlung: Korngröße 80 bei Nadelholz und Korngröße 100 bei Laubholz; bei sehr rauen Oberflächen kann auch eine geringere Korngröße, z. B. 60, das Mittel der Wahl sein) beginnen. Die Maserung wird betont und das Holz optimal für den finalen Anstrich vorbereitet.
Einsteigerprojekt: geölte Tischplatte
Es sollte grundsätzlich in Faserrichtung geschliffen werden, da sonst Riefen quer zur Faser entstehen können, die gerade bei Lackbeschichtungen zu sehen bleiben.
Laubholz ist feinfaseriger als Nadelholz und mit zunehmender Dichte ist es schwieriger zu schleifen. Somit eignet sich insbesondere Nadelholz für ein Einsteigerprojekt, wobei der Dichteunterschied auch schon von der Fichte hin zu Kiefer/Lärche spürbar ist.
Leicht zu schleifendes Laubholz ist zum Beispiel Erle, herausfordernder ist es bereits bei Ahorn oder Buche und mitunter schwierig bei tropischen Hölzern, da die Holzinhaltsstoffe das Schleifpapier zusetzen können. Auch die oftmals größere Härte tropischer Holzarten erschwert den Schleifvorgang.
Vorgehensweise: Eine massive Holzplatte je nach Holzart (s. o.) mit grobkörnigem Schleifpapier (Korngröße 80 bzw. 100) schleifen. Staub mit feuchtem Lappen entfernen. Durch die Feuchtigkeit stellen sich kleine Holzfasern wieder auf und die Fläche erscheint zunächst wieder etwas rauer. Nach dem Trocknen mit feinerem Schleifpapier (Korngröße 120/150) nochmals gründlich anschleifen. Gerade den Zweit- oder Drittschliff immer in Faserrichtung ausführen. Wieder feucht abwischen. Trocknen lassen. Vorgang wiederholen. Je häufiger dieser Vorgang wiederholt wird und je kleiner dabei die nächste und letzte Schleifpapierkörnung ausfällt, desto besser wird das Endergebnis.
Für eine optimale Oberfläche benötigt das Holz eine Schutzschicht. Es gibt im Holzfachhandel viele geeignete Öle, zum Beispiel speziell für Arbeitsplatten. Es ist wichtig, die Herstellervorgaben zu den Trocknungszeiten einzuhalten. Nur so härtet das Öl optimal aus und bildet eine gute Schutzschicht gegen Feuchtigkeit und Flecken. Nach dem ersten Ölen empfiehlt es sich, die kleinen aufgestellten Holzfasern mit einem Stahlwolle-Schwamm (oder mit der rauen Seite eines Küchenschwamms) vorsichtig und in Richtung der Maserung zu kappen.
Noch mindestens ein weiteres Mal ölen und gut trocknen lassen. Zum Schluss die Fläche vorsichtig mit einem Politurtuch oder einem trockenen Baumwolllappen in Maserrichtung polieren.
Die Geduld zahlt sich aus!
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