Henrik Hasselwander/Ausbildung zum Kaufmann für Groß-und Außenhandelsmanagement
„Am meisten Spaß bringt mir persönlich das Verkaufen von Holz. Was sehr spannend ist, dass man sich relativ viel einarbeiten muss in den Werkstoff Holz. Um im Kundengespräch erfolgreich zu sein, muss man sich gut auskennen.
Lennart Musch/Ausbildung zum Kaufmann für Groß-und Außenhandelsmanagement
„Mir bereitet auch der Vertrieb am meisten Freude, weil wir selber z.B. auch Carports und Gartenhäuser individuell anfertigen – quasi vom Verkaufsgespräch bis zur Abnahme der Montage zu begleiten und dann das fertige Produkt zu sehen beim Kunden.“
Was machst du in diesem Beruf?
Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement mit dem Schwerpunkt Außenhandel
- führen Einkaufs- und Verkaufsverhandlungen
- importieren und exportieren Waren von und in fremde Länder
- planen und steuern betriebliche Projekte
- kennen sich mit elektronischen Geschäftsprozessen (E-Business), Datenschutz und Datensicherheit aus
- berechnen Einkaufs- und Verkaufspreise
- kennen internationale Handelsklauseln und Zollbestimmungen
- rechnen mit fremden Währungen und besitzen sichere Fremdsprachenkenntnisse
- sichern die Bestände im Lager, prüfen Rechnungen und kontrollieren Zahlungseingänge
- berücksichtigen in ihrem Handeln stets Aspekte der Nachhaltigkeit
Du willst wissen, was dich genau bei dieser Ausbildung erwartet? Dann wirf einen Blick in den Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement und zur Kauffrau für Groß- und Außenhandelsmanagement.
Die sogenannten „berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in der Fachrichtung Außenhandel“ findest du im Abschnitt C. Im Vergleich zur Fachrichtung Großhandel stehen besondere Kenntnisse für den Handel mit internationalen Gütern – in unserem Falle Holz – im Fokus.
- Kommunikation mit internationalen Geschäftspartnern (Fremdsprachen, Gepflogenheiten, Anforderungen an Dokumente, rechtliche Rahmenbedingungen)
- Kenntnisse über die ausländischen Holzmärkte (andere Holzarten, abweichende ausländische Sortierrichtlinien und Maßeinheiten, saisonale Besonderheiten im Forst, wirtschaftliche, politische, ökologische und soziale Aspekte)
- Internationale Transporte abwickeln: Reedereien bzw. Speditionen beauftragen, Einfuhrdokumente, Herkunftsnachweise, Hafenumschlag, Zoll, Versicherung, Incoterms
- Einhaltung von Import- und Exportbestimmungen – bei Holz besonders: Legalität (EUDR, Zertifikate, Audits, etc.)
- Beschaffungsplanung, Finanzierung, Kalkulation und Risikomanagement unter Berücksichtigung von langen Vorlaufzeiten, Containerfrachten, Transport- und Kreditversicherung, Zöllen, Einfuhrumsatzsteuer und Wechselkursen.
Welche Interessen und Eigenschaften solltest du mitbringen?
Kaufleute sollten kommunikativ sein und ein sicheres und serviceorientiertes Auftreten besitzen. Zudem sind ein gutes Verständnis für Zahlen, ein sicherer Umgang mit EDV-Programmen und Kenntnisse über wirtschaftliche Zusammenhänge wichtig.
Interesse an kaufmännisch-organisatorischen Tätigkeiten (wie erfolgsorientiertes Kalkulieren von Erträgen und Planen von Vermarktungswegen) und Spaß am Anfertigen von Schriftsätzen solltest du ebenfalls mitbringen.
Im internationalen Handel besonders sinnvoll: Sprachen! Englisch solltest du gut sprechen und verstehen. Weitere Sprachen sind sehr hilfreich. Auch und vor allem Sprachen, die im deutschen Schulsystem weniger häufig gelehrt werden sind von Vorteil. Wenn du also mit einer weiteren Sprache aufgewachsen bist, dann ist eine Ausbildung in der Fachrichtung Außenhandel für dich eine gute Option.
Welcher Schulabschluss wird für die Ausbildung benötigt?
Die Unternehmen stellen vor allem Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss (Abschluss der 10. Klasse) oder Hochschulreife (Abitur) ein.
In unserer Datenbank kannst du Ausbildungsplätze im Holzfachhandel suchen. Hier findest du mit einer Postleitzahl Ausbildungsbetriebe. Die Datenbank ist noch im Aufbau, lass dich also nicht entmutigen, wenn in deiner Gegend kein ausbildender Fachhandel angezeigt wird. Informiere dich in einem solchen Fall direkt beim Fachhandel vor Ort. Gut möglich, dass es dort einen passenden Ausbildungsplatz für dich gibt.
Wie lange dauert die Ausbildung?
Die duale Ausbildung für Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement mit Schwerpunkt Außenhandel dauert normalerweise drei Jahre (36 Monate) und findet abwechselnd Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt.
Verkürzen lässt sich die Ausbildung durch einen höheren Schulabschluss, ein höheres Lebensalter, oder eine andere, bereits abgeschlossene Berufsausbildung. Die Mindestausbildungsdauer beträgt 18 Monate.
Wo kannst du nach der Ausbildung arbeiten?
Als Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanag. (Außenhandel) kannst du bei allen Holzfachhändlern arbeiten, die Kunden im Ausland beliefern oder von dort ihre Waren und Rohstoffe beziehen. Eine Auswahl findest du in unserer Datenbank für Holzfachhändler vor Ort. Mit dem Beruf Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagement mit dem Schwerpunkt Außenhandel wählst du im Holzfachhandel einen Arbeitsbereich mit Zukunft, denn der Bedarf nach (legalem) Holz steigt kontinuierlich.
Hybrid Selling und Digitalisierung und werden in Zukunft dafür sorgen, dass die Arbeitsstellen sich mit der Zeit verändern und spannend bleiben. Es gibt viele Anpassungsweiterbildungen und Weiterbildungen für den beruflichen Aufstieg im Bereich
Welche Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten gibt es?
Neben internen und externen Weiterbildungen in den Bereichen Material- und Warenwirtschaft, Internat. Wirtschaftsbeziehungen, Import-/Export-/Zollabwicklung usw. bestehen viele Möglichkeiten: z.B. eine kaufmännischen Weiterbildung zum/zur Fachwirt/in für Außenwirtschaft/ Bachelor Professional in Foreign Trade oder eines Studiums (zum Beispiel Internationale Wirtschaft, Supply-Chain-Management).
Duale Studiengänge ermöglichen es, nach der Ausbildung in einem Unternehmen zu arbeiten und gleichzeitig zu studieren.