Holz mit umweltverträglichen Farben Charakter verleihen
Das Gartenhaus braucht einen neuen Anstrich? Die Holzterrasse soll wie neu erstrahlen? Eine Vielzahl an Lacken, Ölen und Lasuren bietet für jedes Projekt die richtige Farbe. Wer beim Streichen von Holz im Außenbereich besonders auf den Schutz für Mensch und Umwelt achten will, kann einige Tipps befolgen. Im Holzfachhandel gibt es eine große Auswahl an Lacken und Lasuren für unterschiedliche Einsatzgebiete.
Damit Farbe zunächst flüssig und gut zu verarbeiten ist und nach dem Trocknen die gewünschten Eigenschaften aufweist, beinhalten alle Farben verdampfende Bestandteile. Manche Farben sind wasserbasiert, andere beinhalten chemische Lösemittel. Um sich und die Umwelt vor möglichen Gefahren zu schützen, gilt es grundsätzlich, die Herstellervorgaben zu beachten.
Umweltfreundliches und gesundheitsverträgliches Streichen ist heutzutage ein Leichtes, wenn man sich einige Hinweise zu Herzen nimmt. Der Trend zeigt, dass alternative Inhaltsstoffe aus natürlichen Rohstoffen wie Harz, Mineralien und pflanzliche Öle zunehmend verkauft werden. Diese können meist bedenkenlos verwendet werden. Aber auch bei ökologischen Farben sollte der umweltbewusste Heimwerker genau auf die einzelnen Bestandteile und die Angaben zur korrekten Verarbeitung achten.
Grundsätzlich dringt ein feiner Farbnebel nicht nur in die Holzstruktur ein, sondern auch in die Atemwege. Je nach Farbtyp können beim Verarbeiten und Trocknen Dämpfe und Schadstoffe austreten, die in größerer Menge gesundheitsschädlich sein können. Ein Atemschutz und eine gute Lüftung sollten deshalb immer selbstverständlich sein. Besonders Allergiker sollten chemische Inhaltsstoffe wie Lösungs- und Konservierungsmittel in Farben meiden.
Wasserbasierte Lasuren
Grundsätzlich können zunächst Holzlasuren von Lacken unterschieden werden. Lasuren eignen sich besonders gut für die Behandlung von schön gemaserten Holzoberflächen. Sie schützen das Holz nicht nur vor Verwitterung, sie lassen dem Holz auch ausreichend Möglichkeit zum Ausdünsten von Feuchtigkeit. Durch eine deutlich geringere Menge an Farbpigmenten als bei Farblacken bleibt nach der Lasur die charakteristische Maserung sichtbar. Umweltfreundliche Lasuren bestehen im Wesentlichen aus Harzen, Ölen und weiteren schützenden Inhaltsstoffen, die die Verarbeitung erleichtern und ein schnelleres Trocknen ermöglichen.
Für die Verwendung im Innenraum sind wasserbasierte Lasuren besonders geeignet. Sie enthalten kaum Lösemittel und sind dadurch deutlich umwelt- und gesundheitsverträglicher als lösemittelbasierte Lasuren. Auch bei pflanzlichen Lösemitteln – diese werden zum Beispiel aus Citrus-Schalen und Terpenen gewonnen – sollte ein Atemschutz verwendet werden, der Arbeitsraum häufig gelüftet werden und Kinder von austretenden Dämpfen ferngehalten werden.
Lösemittelbasierte Lasuren dringen tiefer ins Holz ein und punkten dadurch im Wetterbeständigkeitstest. Wegen der höheren Schadstoffmenge sollten sie nicht in geschlossenen Innenräumen verwendet werden.
Schadstoffarm streichen
Hinweise auf umweltfreundliche Produkte geben zum Beispiel die Siegel „nature plus“ und „Blauer Engel“. Farben, die mit dem „nature plus“-Siegel ausgezeichnet sind, stammen aus nachhaltiger Herstellung und sind gesundheitlich unbedenklich. Auch das Siegel „Blauer Engel“ zeichnet schadstoffarme Farben und wasserbasierte Lasuren aus, die durch einen Grenzwert von zehn Prozent Lösemittel gekennzeichnet sind.
Weitere holzpflegende Öko-Farben für den Innenbereich sind Leimfarben wie zum Beispiel Kaseinfarben, die mit Naturölen angemischt sind. Ökologische Leinölfarben dringen ebenfalls tief ins Holz ein und schützen es im Innen- wie Außenbereich. Sogenannte Skandinavische Schlammfarben, eng verwandt mit den Leinölfarben, eignen sich für raue Holzoberflächen. Lacke aus Naturharz gelten aktuell aber als Umweltfreundlichkeitssieger und spenden Schutz vor Verwitterung für Holzmöbel und -flächen im Freien.
Warnung: Nach der Verarbeitung der Farben muss das Werkzeug nach Herstellervorgabe gründlich gereinigt und getrocknet werden. Mit Leinöl getränkte Lappen, Pinsel und Rollen können sich selbst entzünden und müssen daher auf einer feuerfesten Unterlage komplett durchtrocknen, bevor sie luftdicht verstaut werden.
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