Outdoor-Küche
Outdoor-Küche für Grillmeister und Freiluftgourmets
Passionierte Freiluftgourmets verlagern die gesamte Küche nach draußen. So lassen sich im Freien die leckersten Gerichte zubereiten, ohne auf das gute Wetter verzichten zu müssen.
Zu den schönsten Seiten des Sommers zählt das Grillen auf der Terrasse oder im Garten. Doch am Grillrost werden nicht nur leidenschaftlich gerne Steaks, Würstchen, Mais und Grillkäse gebrutzelt, sondern auch hitzige Fachdiskussionen geführt – über die richtige Kohle oder den richtigen Anzünder. Wir stellen die Dinge vor, die auf keiner Grillparty fehlen dürfen.
Die Wahl des Grills ist wie das Grillgut, das auf ihm landet, vor allem Geschmackssache. Während die einen eher umweltbewusst mit Elektro grillen, beginnt für andere der Grillspaß erst mit dem Aufschütten und Anzünden des Holzkohleturms. Auch die verschiedenen Modelle des Grills sind vielfältig – vom handlichen Dreibein bis hin zum klassischen Kugel- oder Schwenkgrill für größere Feierlichkeiten. Hauptsache robust und es passt viel drauf. Passionierte Griller gehen noch einen Schritt weiter und lassen ihr Fleisch über mehrere Stunden im Smoker garen, während angehende Sterneköche ihre Freunde und Verwandten lieber direkt in die eigens gebaute Outdoor-Küche einladen.
Ob Olivenkern- oder Kokos-Briketts – auch wenn die Auswahl an Grillkohlen in den letzten Jahren zugenommen hat, ist die bewährte Buchenholzkohle für die meisten Griller immer noch der Brennstoff erster Wahl. Nicht ohne Grund, denn Buchenholz besitzt unter allen Hölzern die besten Brenneigenschaften. Verantwortlich dafür sind die dichte Porenstruktur und der geringe Harzanteil des Holzes, die beim Grillen eine hohe, gleichmäßige Hitze, sowie eine langanhaltende Glut ohne Funkenflug garantieren. Für die Produktion der Buchenholzkohle wird in Deutschland vorwiegend Buchen-Restholz (zum Beispiel Kronen- und Wurzelholz) verwendet, welches von Möbel- und Bauindustrie nicht abgenommen wird.
Anders als im Holzfachhandel stammen die meisten Holzkohlen aus dem Super- oder Baumarkt jedoch nicht aus Deutschland, sondern von Übersee. Dort sind sie oft ein Nebenprodukt, das bei der Rodung großer Waldflächen für Viehweiden oder den Soja-Anbau entsteht. Beim Einkauf ist deshalb unbedingt ein genauer Blick auf die Verpackung notwendig. Neben dem PEFC-Zeichen, die für Hölzer aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stehen, sollte auf der Verpackung auch ein DIN-Prüfzeichen zu finden sein. Die DIN EN 1860-2 stellt sicher, dass kein Erdöl, Koks oder Kunststoffe in der Holzkohle enthalten sind.
Grillen sollte Spaß machen, keine Rauchzeichen erzeugen und niemals gefährlich sein. Leicht entflammbare Brandbeschleuniger wie Brennspiritus gehören deshalb nicht auf den Grill. Auch für die weißen, meist chemisch riechenden Paraffin-Anzündwürfel, gibt es mittlerweile gut funktionierende Alternativen auf Holzbasis. Der Holz-vom-Fach-Tipp: Öko-Anzündwolle. Diese besteht aus kurzen in Wachs getränkten Holzwollseilen und lässt sich nicht nur schnell entflammen, sondern brennt auch ohne großen Qualm. Hier gilt, wie bei allen Anzündhilfen aus natürlichen Rohstoffen, wie Holz oder Elefantengras: Der Grillanzünder muss trocken sein. Wer regelmäßig grillt, sollte in einen sogenannten Anzündkamin investieren. Hiermit lassen sich Zeit und Anzünder sparen.
Auch wenn es etwas Ursprüngliches hat: Kamin- oder Scheitholz ist nicht zum Grillen geeignet, da bei der Verbrennung gesundheitsschädigende Dämpfe entstehen können. Zu diesen Stoffen gehören unter anderem Kohlenstoffdioxid, Formaldehyd, Teerstoffe sowie Harze. Holzkohle dagegen verbrennt heißer und sauberer als Holz, wodurch bei der Verbrennung weniger Rauchgase und Reststoffe aufsteigen, die in das Grillgut eindringen können.
Ebenfalls nicht zum Grillen geeignet, aber hübsch anzusehen und für laue Sommernächte immer beliebter, ist das sogenannte Schwedenfeuer. Dabei handelt es sich um einen senkrecht stehenden circa 50 bis 100 Zentimeter hohen und 30 bis 50 Zentimeter breiten Holzstamm mit Einschnitten. Angezündet brennt das Schwedenfeuer von innen heraus, bis der Stamm auseinanderbricht und verglüht. Deshalb unbedingt auf eine feuerfeste Unterlage achten.
Schwedenfeuer gibt es fertig im Holzfachhandel zu kaufen, sie lassen sich aber auch selbst machen. Am besten eignen sich Stämme, die beim Fällen kleinerer Bäume anfallen. Bei der einfachsten Methode wird mit einer Motorsäge von oben nach unten der Länge nach ein Kreuz in den Stamm gesägt, wobei unten ein Sockel stehen gelassen wird. Manche schwören auf zusätzliche Bohrlöcher, um den Kamineffekt zu verstärken. Im letzten Schritt wird in der Kreuzmitte eine Anzündhilfe, zum Beispiel Holzwolle oder Zeitungspapier, platziert und im unteren Drittel des aufgesägten Baumstamms versenkt. Durch den Kamineffekt brennt das Feuer nach dem Anzünden gleichmäßig und mit schönen Flammen von innen nach außen ab.
Bewährte Holzarten für ein Schwedenfeuer sind Nadelhölzer wie Kiefer, Tanne und Fichte. Laubhölzer glühen meist mehr, als das sie brennen. In jedem Fall sollte nur abgelagertes Holz verwendet werden, da feuchtes Holz stark raucht und ein schlechteres Abbrandverhalten hat.