Quellen & Schwinden
Quellen und Schwinden
Gibt Holz unterhalb seines Fasersättigungsbereiches Wasser an seine Umgebung ab, schwindet es. Umgekehrt quillt Holz, wenn es unterhalb seines Fasersättigungsbereiches Wasser aus der Umgebung aufnimmt.
Wer sein Auto liebt, aber eine Garage zu teuer oder zu massiv findet, der baut einen Carport. Für den elegant überdachten Stellplatz benötigt man widerstandsfähiges, tragfähiges, festes und witterungsbeständiges Holz, das gleichzeitig elastisch sein muss. Diese Eigenschaften erfüllen nur bestimmte Holzarten. Neben der geeigneten Holzart gilt es die Wahl zwischen Leim- und Vollholz zu treffen.
Ein aus Holz gebauter Carport steht grundsätzlich vor zwei großen Herausforderungen: Zum einen muss das Holz das Dach eines Carports halten können – und zwar über einen langen Zeitraum. Also müssen die verwendeten Holzbalken äußerst tragfähig, bruchfest und formstabil sein. Zum anderen ist der Carport permanent Wind und Wetter ausgesetzt und muss somit Regen, Frost und Sonne im Wechsel standhalten. Hierfür muss eine Holzart gewählt werden, die zäh, fest und widerstandsfähig ist, gleichzeitig aber auch elastisch. Zusätzlich soll das Holz Insekten und Pilzen trotzen können oder sich zum Schutz gegen diese Gefahren zumindest gut präparieren lassen.
Für den Bau eines Carports ist aufgrund der geforderten Eigenschaften insbesondere Nadelholz zu empfehlen. Nadelhölzer sind aufgrund ihrer Holzinhaltsstoffe und dem meist hohen Harzgehalt resistenter gegen Witterungseinflüsse und Pilzbefall. Zudem ist ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Chemikalien höher. Wegen des geringen Schwindverhaltens sind Nadelhölzer formstabil. Außerdem sind Nadelhölzer besonders leicht zu be- und verarbeiten und eignen sich dementsprechend gut für den schnellen Baufortschritt.
Für den Bau von Carports hat sich besonders das Holz von Fichte, Kiefer, Lärche und Douglasie bewährt (im Süddeutschen Raum auch Tanne). Dabei haben Douglasien- und Lärchenholz leichte qualitative Vorteile gegenüber Fichte und Kiefer, sind allerdings dementsprechend teurer.
Nicht nur die Wahl der Holzart ist wichtig. Es ist auch wichtig zu entscheiden, welche Art von Holzbalken zum Einsatz kommen soll. Es gibt verschiedene Verarbeitungsgrade:
Duobalken®
Triobalken®
In der Anschaffung können verleimte Holzbalken günstiger sein, jedoch dürfen keilgezinkte Hölzer nicht in Bereichen der Nutzungsklasse 3 eingesetzt werden, wo eine hohe Holzfeuchte (z. B. im Spritzwasserbereich) herrscht.
Dies ist im Zweifelsfall mit einem Statik- oder Architekturbüro zu klären.
Um das Aussehen und die Funktionstüchtigkeit des Carports lange zu erhalten, sind ein paar grundsätzliche Punkte des Holzschutzes zu beachten: Holzkonstruktionen mögen keine andauernde Feuchtigkeit, weshalb man das Dach – je nach Geldbeutel – mit Ziegeln, Dachpappe oder Wellblech deckt. Das Dach sollte dann am besten über die Pfosten hinausragen und mit einer Dachrinne versehen sein. So leitet man das Regenwasser direkt an den dafür vorgesehenen Ort (Regentonne, Zisterne oder Kanalisation) und vermeidet Spritzwasser an Holz und Auto.
Die tragenden Pfosten schützt man vor Staunässe, indem man sie mit sogenannten H-Ankern oberhalb der Bodenpflasterung enden lässt.
Je nach verwendetem Holz bietet der Fachhandel Öle, Lacke und Lasuren an, mit denen sich das Holz gut schützen lässt. Es besteht die Möglichkeit, von vornherein imprägnierte Hölzer zu nutzen. Viele Hinweise und Tipps dazu findest du in unserer Rubrik zur Pflege von Gartenholz.
Unsere Holzhändler-Datenbank listet flächendeckend für das gesamte Bundesgebiet leistungsfähige Holzhändler mit einem umfangreichen Sortiment und erstklassiger Beratung auf. Dazu gibt man einfach seinen Wohnort ein und erhält sofort die Händler in der jeweiligen Region, die weiterhelfen können. Wem die Risiken beim Eigenbau des Carports zu groß sind, der sollte sich an einen Fachhandwerker wenden, der Qualität und Statik des Carports garantieren kann. Zusätzlich ist vor Projektbeginn per Bauvoranfrage abzuklären, ob eine Baugenehmigung erforderlich ist bzw. welche Vorgaben des Bauamts zu beachten sind.