Holzarten-ABC
Holzarten-ABC
Von A wie Abachi bis Z wie Zebrano – hier findest du einen Überblick über alle Holzarten, wo sie am weitesten verbreitet sind und durch welche Eigenschaften sie sich auszeichnen.
Je nach Baumart ist das Holz für unterschiedliche Zwecke geeignet: als Bauholz, im Möbelbau, im Außenbereich, als Schnitzholz usw. Zur Unterscheidung werden immer wieder die Begriffe „Hartholz“ und „Weichholz“ verwendet. Sie sind aber ungenau und sollten durch konkrete Nennung der Holzart oder der für einen bestimmten Zweck benötigten Holzdichte oder -härte ersetzt werden.
Eingeschlichen haben sich die Begriffe „Hartholz“ und „Weichholz“ möglicherweise aus dem Englischen. Die dort verwendeten Begriffe „Hardwood“ und „Softwood“ sind irreführende Unterscheidungen in Laub- und Nadelholz, die sich nicht auf die Dichte und damit auch nicht auf die Härte von Holzarten übertragen lassen.
Viele Laubhölzer sind härter als Nadelhölzer, insofern schlüssig von „Hardwood“ zu sprechen. Aber Balsaholz ist das beste Gegenbeispiel: Im englischen Sprachgebrauch ist Balsaholz ein „Hardwood“ ergo Laubholz, was aber ca. nur ein Drittel der Dichte von Fichtenholz besitzt, was dann das „Softwood“ wäre. Klingt nicht logisch? Ist es auch nicht.
Übersetzen lässt sich „Hardwood“ leicht mit Hartholz, aber man folgt damit einem „false friend“, einem falschen Freund. Denn im deutschen Sprachgebrauch sollte ein Hartholz auch hart sein, egal ob Nadeln oder Blätter am Baum hängen. Ob eine Holzart nun hart ist oder nicht, kann man am besten in unserem Holzarten-ABC erstöbern:
Dort findet sich zum Beispiel Kiri/Paulownia mit einer Brinellhärte von ca. 11 N/mm2 und Massaranduba mit einer Härte von ca. 45 N/mm2, also ca. dem Vierfachen! Beides sind „Hardwoods“ im Englischen, doch wirklich hart ist hiervon nur Massaranduba.
Fichte, Tanne, Lärche, Kiefer und Douglasie sind Nadelhölzer und die gebräuchlichsten Konstruktionsholzarten. Sie wachsen meist in den gemäßigten und borealen Zonen der Erde und wachsen relativ schnell. Die Stabilität und Härte eines Holzes hängen aber nicht nur von der Baumart ab, sondern auch vom Ort, an dem der Baum gewachsen ist. In kälteren und höheren Regionen wachsen Nadelbäume langsamer und entwickeln dadurch härteres Holz. Fachleute sprechen von feinjährigem bzw. feinringigem Holz aufgrund der geringen Jahrringbreite, die der Baum jedes Jahr zulegt.
Nadelhölzer werden im Holzbau als Hauptmaterial eingesetzt und haben bei einem fachgerechten konstruktiven Einbau eine lange Lebensdauer.
Tropische Laubhölzer sind in der Regel sehr hart und schwer zu bearbeiten. Sie weisen meist keine Jahrringe auf. Durch ihre Dauerhaftigkeit gegenüber Insektenfraß und Witterung sind tropische Laubhölzer für die Verwendung im Außenbereich sehr gut geeignet. Die Härte des Holzes unterscheidet sich innerhalb einer Art stark. Teak aus Plantagen ist zum Beispiel weicher als Teak aus dem Naturbestand und die technischen Eigenschaften sinken entsprechend.
Heimische Laubhölzer, wie Eiche, Buche, Ahorn und Nussbaum, haben eine große Bandbreite an Farben mit zum Teil sehr lebhaften Maserungen. Diese Holzarten werden bevorzugt im Innenausbau und Möbelbau eingesetzt und sind sehr unterschiedlich in ihrer Festigkeit: Wer Eiche mit Pappel vergleicht, merkt schnell, dass „hart“ und „weich“ als Holzeigenschaft durchaus Sinn ergibt – aber nicht als Unterscheidungsmerkmal zwischen Laub- und Nadelholz.
Besser geeignet sind konkretere Deklarationen, wie die Nennung der Holzart oder der für einen bestimmten Zweck benötigten Holzdichte oder -härte.
Mehr Infos finden sich im Holzarten-ABC. Das Holz-Glossar erklärt Begriffe aus der Holzwelt in allgemeinverständlicher Art und Weise.