Holz enthält unterschiedlich viel Wasser, je nachdem, ob ein Stamm frisch eingeschnitten, nach dem Einschnitt getrocknet ist, oder ob das eingeschnittene Holz auf die Gebrauchsfeuchte getrocknet wurde. Darrtrockenes Holz bedeutet, Holz künstlich in einem Trockenofen bei 103 °C auf 0 % Holzfeuchte zu bringen. Dabei ist nasses Holz am schwersten, darrtrockenes Holz am leichtesten. Das heißt, das Gewicht (genauer: die Masse) des Holzes ist von seinem jeweiligen Wassergehalt abhängig. Für den Transport von Holz ist daher natürlich wichtig zu wissen, in welchem Trocknungszustand sich das Holz befindet.
Die folgende Tabelle zeigt, dass die Rohdichte des Holzes, in der Praxis auch als spezifisches Gewicht bezeichnet, vom jeweiligen Wassergehalt des Holzes abhängig ist. Von den hier aufgeführten Hölzern haben Fichte und Tanne die geringste, Eiche die höchste Dichte.
Rundholz waldfrisch (kg/fm)
Schnittholz lufttrocken (kg/fm)
Fichte, entrindet
750-850
480
Tanne, entrindet
800-980
460
Kiefer, entrindet
750-880
520
Buche, mit Rinde
1080-1160
780
Eiche, mit Rinde
1180-1270
870
Was bedeutet Rohdichte des Holzes?
Die Rohdichte macht Angaben über das Verhältnis von Zellwandsubstanz zum Hohlraum im Holz. Sie ist ein Verhältniswert, der berechnet werden muss.
Die Rohdichte (r) von Holz und Holzwerkstoffen ist das Verhältnis der Masse (m) zu seinem Volumen (v): Die Rohdichte wird im Verhältnis Masse zu Volumen (g/cm³ oder kg/m³) angegeben.
Da die Masse des Holzes vom Wassergehalt des Holzes abhängig ist, ist die Rohdichte ein holzfeuchteabhängiger Wert. In der Literatur sind die Rohdichtewerte in der Regel für gebrauchsfeuchtes Holz in Räumen oder für darrtrockenes Holz angegeben.
r12 = Rohdichte bei Raumklima = ca. 12 % Holzfeuchte
Die folgende Tabelle zeigt die Rohdichtespannen für einige Holzarten im darrtrockenen Zustand. Die Spannweite der Rohdichte beruht auf folgenden Faktoren:
Herkunft des Baumes (seine Provinienz)
Standort und Umweltbedingungen, denen der Baum während seines Wachstums ausgesetzt ist
Rohdichte r0 (g/cm³)
Fichte
0,30…0,43…0,64
Kiefer
0,30…0,49…0,86
Sipo
0,45…0,60…0,70
Eiche (Stiel-)
0,39…0,65…0,93
Buche (Rot-)
0,49…0,68…0,88
Bongossi
0,95…1,04…1,14
Rohdichteangaben für verschiedene Holzarten im darrtrockenen Zustand (von…bis)
Die Rohdichteunterschiede innerhalb einer Holzart werden durch die jeweils unterschiedlichen Jahrringbreiten des Holzes erkennbar. In den skandinavischen Ländern, in denen kurze Vegetationsperioden herrschen, wächst beispielsweise die gewöhnliche Fichte viel engringiger als in Mitteleuropa, wo es längere Vegetationsperioden und gemäßigtes Klima gibt. Aus demselben Grund legen Fichten in Hochgebirgslagen engere Jahrringe an als im Flachland. Gute (warme und feuchte) bzw. schlechte (kalte und trockene) Jahre spiegeln sich in breiten bzw. schmalen Jahrringen wider. Deshalb werden in der Literatur normalerweise auch Mittelwerte oder aber Rohdichtespannen für eine Holzart angegeben:
Gedankenexperiment
Stelle dir einmal vor:
Wenn man darrtrockenes Holz so zusammenpressen würde, dass es keine Hohlräume mehr hätte, würde folgendes passieren: Die zusammengepressten Holzkörper verschiedener Holzarten hätten alle die gleiche Rohdichte. Sie liegt bei 1,5 g/cm³ und ist die Dichte der reinen Zellwandsubstanz. Die großen Rohdichteunterschiede verschiedener Holzarten beruhen auf dem unterschiedlichen Anteil von Zellwandsubstanz und Porenraum (Hohlraum) im Holzkörper.
Weitere Angaben zu den jeweiligen Rohdichten der Holzarten findest du in unserem Holzarten-ABC.
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