Direkt zum Inhalt wechseln

Merbau

Merbau - Bezeichnung und Verbreitung

Kurzzeichen DIN EN 13556
INXX
Botanische Bezeichnung
Intsia bijuga, I. palembanica, Familie Fabaceae-Caesalpinioideae
Verbreitung
Indochina bis Neuguinea, Pazifische Inseln, Madagaskar
Handelsnamen
Ipil (MY, PH); kwila (PG); hintsy (MG); vesi (FJ)

Merbau - Beschreibung und Merkmale

Kurzbeschreibung

Die in Süd- und Südostasien sowie Madagaskar vorkommende Gattung Intsia ist mit der überwiegend in Afrika verbreiteten Gattung Afzelia nahe verwandt. Die meist als Merbau gehandeiten Hölzer unterscheiden sich in Struktur, Farbe und Eigenschaften deshalb nur wenig von solchen der Gattung Afzelia.

Merbau (Intsia spp.): Querschnitt (ca. 12x)
Merbau (Intsia spp.): tangentiale Oberfläche (natürliche
Merbau (Intsia spp.): radiale Oberfläche (natürliche

Farbe und Struktur

Splint 4 bis 8 cm breit, gelblich weiß; Kernholz deutlich abgesetzt, hellbraun bis rötlichbraun, zu braun bis dunkel kupferbraun nachdunkelnd. Poren häufig mit fast schwarzen, teils auch gelben Anfüllungen. Faserverlauf meist mit nur leichtem Wechseldrehwuchs, auf radialen Flächen schwach ausgeprägte Glanzstreifen erzeugend.

Bearbeitbarkeit

Das Holz ist bei erhöhtem Kraftaufwand sauber und ohne Schwierigkeiten zu bearbeiten und ergibt meist glatte Oberflächen und scharfe Kanten. Hartmetall bestückte Werkzeuge werden empfohlen. Verklebung, Nägel und Schrauben halten gut, für letztere ist ein Vorbohren unbedingt erforderlich.

Trocknung

Die Schwindwerte von Merbau sind besonders niedrig und ergeben ein sehr gutes Stehvermögen. Das Holz trocknet nur sehr langsam aber bei vorsichtiger Steuerung der Trocknung weitgehend verlustfrei. Nur bei stark unregelmäßigem Faserverlauf und bei Seitenware ist mit Verziehen zu rechnen.

Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)

Das gegen Pilzbefall und Insekten resistente Holz kann im Außenbau langfristig eingesetzt werden. Bewitterte Bauteile müssen jedoch vor Einbau durch eine entsprechende Oberflächenbehandlung sorgfältig geschützt werden (auch nicht sichtbare Flächen und Kanten), um ein Auslaugen und Ausfärben wasserlöslicher Inhaltsstoffe durch Regen- oder Tauwasser zu verhindern.

Verwendungsbereiche

Merbau ist aufgrund seiner guten physikalischen, biologischen und mechanischen Eigenschaften besonders für die Vollholzverwendung geeignet: Im Außenbau nach entsprechendem Oberflächenschutz zum Beispiel für Fenster und Türen, im Innenbau für Fußböden, Treppen, Handläufe, Rahmenkonstruktionen, hoch belastete Tische, Regale, etc.

Anmerkungen

Eisenmetalle verursachen in Verbindung mit Feuchtigkeit eine graublaue Verfärbung (Eisen-Gerbstoff Reaktion), so dass unempfindliche Verbindungsmittel und Beschläge erforderlich sind. Nach einigen Quellen kann der Holzstaub bei sensiblen Personen Reizungen der Haut und Atemwege verursachen.

Merbau ist nicht zu verwechseln mit anderen Handelshölzern aus Südostasien, die unter ähnlichen Namen gehandelt werden, z.B. Merbatu (Parinari salomonensis) oder Merpauh (Swintonia spp.). Die Gattung Intsia wurde 2006 für CITES Anhang III vorgeschlagen aber zunächst nicht aufgenommen. Seither steht die Gattung unter CITES Beobachtung und es ist in Zukunft mit einer Aufnahme in die Liste der CITES geschützten Handelshölzer zu rechnen.

Merbau - Technische Eigenschaften

Gewicht frisch
1100-1300 kg/m³
Druckfestigkeit u12-15
58-85 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15
105-155 N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15
12700-18100 N/mm²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet
5,8-8,7 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15
25-34 N/mm²
Differentielles Schwindmass (radial)
0,13-0,23 %
Differentielles Schwindmass (tangential)
0,26-0,34 %
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
1-2

Literatur

Eddowes. P. J.; 1977. Commercial timbers of Papua New Guinea, their properties and uses. Forest Products Research Centre, Department of Primary Industry, Fort Moresby.
Seil, J. 1989: Eigenschaften und Kenngrößen von Holzarten. Lignum, Baufachverlag AG Zürich.
Soerianegara, I. & R.H.M.J. Lemmens (eds) 1993: Plant resources of South-EastAsia 5.(1) Timber trees: Major commercial timbers. Pudoc Scientific Publishers, Wageningen, p. 384ff.
Wagenführ, R. & B. Weiß 1993: Erarbeitung von Holzstrukturanalysen von bisher wenig bekannten importierten Nutz- und Spezialhölzern zwecks Kennwerteermittlung und Einsatzentscheidung. AIF Forschungsprojekt Nr. 413 D. Institut für Holztechnologie, Dresden.