Die Bäume der in den Tropen weit verbreiteten Gattung Cordia produzieren sowohl helle und mäßig leichte Hölzer wie z. B. das brasilianische Freijo und das afrikanische Cordia wie auch schwerere, dunklere und teils farbstreifige Hölzer weiterer Arten. Letztere sind in Südasien sowie in Mittel- und Südamerika verbreitet und gewinnen als Austausch für beliebte Nuss- und Palisanderhölzer zunehmend Bedeutung. Ein noch wenig bekanntes, aber hochwertiges Holz dieser Gruppe ist das aus dem zentralen Südamerika stammende Louro preto. Der Baum unterliegt keinen nationalen oder internationalen Schutzbestimmungen.
Farbe und Struktur
Splint blass gelblich bis gelblichbraun, deutlich abgesetzt vom mittel- bis purpur-braunen Kernholz mit dunkelbraunen bis fast schwarzen Zonen, die radial schöne Farbstreifen und tangential ausgeprägte dunkle Fladern hervorrufen. Diese Zeichnung kann von nahezu geometrischer Regelmäßigkeit bis zu stark variablen Bildern reichen, wie auch bei Rio-Palisander. Poren mittelgroß bis grob, an den Zuwachszonen- Grenzen leicht zoniert und auf allen Flächen gut erkennbar. Die Holzstrahlen beeinflussen als hellere Spiegel das Holzbild auf radialen Flächen maßgeblich. Speicherzellen makroskopisch nicht wahrzunehmen. Faserverlauf meist gerade, gelegentlich mit schwachem Wechseldrehwuchs oder unregelmäßig in Abhängigkeit von der Wuchsform. Frische Anschnitte sind leicht aromatisch, verlieren den Geruch aber sehr schnell.
Gesamtcharakter
Mäßig poriges Holz mittlerer Textur; oft mit dekorativer Farbstreifung, das anderen farbstreifigen Hölzern, wie z. B. Nussbaum, Palisander-Arten oder anderen Cordia-Arten wie Barcino ähneln kann.
Bearbeitbarkeit
Louro preto ist ein schweres Holz, das in Dichte und Festigkeitseigenschaften Wengé ähnlich ist. Hervorzuheben ist die besondere Zähigkeit, die bei Belastungen zu einem langsamen, langsplittrigen Bruch führt. Alle Bearbeitungsformen erfordern durch die hohe Dichte einen höheren Kraftaufwand. Bei der Bearbeitung stumpfen Werkzeuge aufgrund feiner Einlagerungen von Silikat (SiO2) schnell ab. Hartmetall bestückte Werkzeuge werden empfohlen. Üblichen Holzverbindungen halten gut, für Nägel und Schrauben ist Vorbohren erforderlich. Die Verleimung gilt als problemlos. Das Holz ist gut zu messern, wobei Furnieroberflächen eine feine, gleichmäßige Rauigkeit, ähnlich Teak, erhalten.
Trocknung
Unter Freiluftbedingungen trocknet das Holz langsam. Quell- und Schwindmaße sind von mittlerer Größenordnung, führen aber aufgrund ihrer Ungleichheit (tangential/radial) bei schneller Trocknung zur Bildung von Endrissen und leichten Verformungen. Spezielle Erfahrungen zur technischen Trocknung liegen nicht vor. Bei Exportware handelt es sich überwiegend um Furniere.
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Wissenschaftliche Untersuchungen liegen nicht vor. Nach Literaturangaben gilt Louro preto jedoch als dauerhaft bis mäßig dauerhaft gegen Pilze und Insekten.
Verwendungsbereiche
Louro preto ist ein typisches Messerholz für die Erzeugung hochwertiger Deckfurniere, ähnlich anderer farbstreifiger Hölzern wie Palisander oder Nussbaum. In diesem Bereich ist das Holz je nach Ausprägung der Farbstreifen für Möbel und andere Innenausstattung wie Vertäfelungen und Paneelen gut geeignet. Eine Verwendung des Vollholzes in kleinen Mengen ist in den Erzeugerländern üblich, wo es für Böden und Griffbretter von Gitarren sowie die Anfertigung von Kleinmöbeln und Schmuck- und Ziergegenständen verarbeitet wird.
Anmerkungen
Das portugiesische Wort louro (Lorbeer) deutet – wie die im Spanischen übliche Bezeichnung Laurel – auf ein aromatisches Holz hin. Dazu gehören Hölzer vieler Arten aus der Familie der Lorbeergehölze (Lauraceae) wie z. B. Kampferbaum (Cinnamomum camphora), Lorbeerbaum (Laurus nobilis) oder das brasilianische Pau rosa (Aniba rosaeodora), aber auch weitere, oft verschieden aussehende, aromatische Hölzer dieser und weiterer Familien. Die Namensgleichheit sorgt häufig, oft schon in den Erzeugerländern, zu Verwechslungen und Verwirrung. Das führt dazu, dass bei Angeboten von Louro preto auf dem Markt nur selten ein botanischer Name angegeben wird. Und wenn, sind es oft mehrere Arten bzw. Gattungen verschiedener Familien.
Louro Preto - Technische Eigenschaften
Rohdichte lufttrocken (12-15% u)
0,81–0,94–1,12 g/cm³
Druckfestigkeit u12-15
60–66 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15
111–118 N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15
8 900–10 900 N/mm²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet
9,8–11,9 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15
38-44 N/mm²
Differentielles Schwindmass (radial)
k. A. %
Differentielles Schwindmass (tangential)
k. A. %
pH-Wert
k. A.
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Klasse 2–3 (Schätzung)
Literatur
Gottwald, H. (1980). Louro Preto – Found to be the first silica-bearing Cordia (Cordia glabrata, Boraginaceae) Hobbithouse Inc. (o. J.).Louro preto. hobbithouseinc.com/personal/woodpics/louro%20preto.htm lAWA Bulletin n. s., Vol. I (1–2) Mainieri, C. & Chimelo, J. P. (1989). Fichas de características das madeiras brasileiras. Instituto de pesquisas tecnológicas (IPT), São Paulo, 418 p. Moulin, J. C. (2016). Propriedades tecnológicas do lenho de louro preto. Pesquisa Florestal Brasileira 36(88):415–421 Proexpo (1970). Maderas colombianas. Fondo de Promoción de Exportaciones, Bogotá, Colombia The Wood-Database (o. J.). Louro preto. www.wood-database.com/louro-preto
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