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Capirona

  • Paumulato

Capirona - Bezeichnung und Verbreitung

Kurzzeichen DIN EN 13556
keine Normkennzeichnung
Botanische Bezeichnung
Calycophyllum spruceanum, Familie Rubiaceae
Verbreitung
RubiaceaeAmazonasregion (Brasilien, Peru, Bolivien, Kolumbien und Ekuador), kultiviert in Argentinien (Provinz Misiones)
Handelsnamen
Capirona negra, c. del bajo (PE); pau mulato da varzea, mulateiro, canelarana (BR); alazano, capirón, carrá, castaño blanco, guayabete, guayabo, joveroso (CO); guayabochi (BO); corusicao (EC); ibiro moroti (AR)

Capirona - Beschreibung und Merkmale

Kurzbeschreibung

In der Amazonas-Region ist Capirona ein wichtiger Baum der Primär- und Sekundärwälder, dessen schweres Holz regional für konstruktive Anwendungen geschätzt ist und v. a. aus Brasilien und Peru regelmäßig expor-tiert wird. In Peru wird Capirona vermehrt in agroforstlichen Systemen angebaut mit dem Ziel, das Holz 20–30 Jahre alter Bäume kommerziell zu nutzen. Der Baum unterliegt keinen Schutzbestimmungen und ist als Heilpflanze bekannt, da die Rinde viel Tannin enthält, welches desinfizierende Eigenschaften aufweist.

Capirona (Calycophyllum spruceanum): Querschnitt (ca. 10x)
Capirona (Calycophyllum spruceanum): tangentiale Oberfläche (natürliche Größe)
Capirona (Calycophyllum spruceanum): radiale Oberfläche (natürliche Größe)

Farbe und Struktur

Splint weißlich grau, mit graduellem Übergang zum blassbraunen bis gelblich oder leicht rosa braunen Kernholz. Poren zerstreut, klein und sehr zahlreich. Speichergewebe auch mit Lupe nicht erkennbar. Holzstrahlen fein, das Holzbild nicht beeinflussend. Faserverlauf meist gerade, mitunter auch mit schwachem Wechseldrehwuchs. Zuwachszonen je nach Standort nicht erkennbar oder durch eine dunklere Spätholzzone schwach angedeutet. Frisches Holz mit Geruch nach Vanille, trockenes Holz geruchlos.

Gesamtcharakter

Schweres, auffallend homogenes und schlichtes Holz mit feiner Textur und unauffälliger Maserung.

Bearbeitbarkeit

Frisches Holz lässt sich gut bearbeiten. Für die maschinelle Bearbeitung von trockenem Holz sind Hartmetall bestückte Werkzeuge empfohlen, mit denen sich das harte Holz gut sägen, hobeln und profilieren lässt. Nagel- und Schraubverbindungen halten gut, Vorbohren erforderlich, da das Holz leicht spal-tet. Gut zu drechseln und nach thermischer Behandlung messerbar. Die Verklebung mit handelsüblichen Präparaten ist unproblematisch, auf saubere Zurichtung der Leimflächen in min. lufttrockenem Zustand ist zu achten. Oberflächenbehandlung des feinporigen Holzes ist nach Literaturangaben unproblematisch.

Trocknung

Die für die hohe Rohdichte niedrigen, aber tangential und radial unterschiedlichen Schwind-werte, verleihen dem Holz ein mäßiges Stehvermögen. Unter Freiluftbedingungen ist das Holz schwierig zu trocknen, mit Neigung zu Verformung und Rissbildung. Die technische Trocknung verläuft schnell, erfordert jedoch schonende Programme wie zum Beispiel Schedule B (Handbook of Hardwoods, GB) oder die US-amerikanischen Folgen T2–C2 (25 mm) und T2-Cl (35–50 mm).

Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)

Die Dauerhaftigkeit des Kernholzes gegen Holz zerstörende Pilze wird als mäßig beurteilt; das Holz sollte ungeschützt im Außenbereich nicht eingesetzt werden.

Verwendungsbereiche

Capirona ist ein regional (Amazonasregion) gefragtes Konstruktionsholz für mittlere Bean-spruchung ohne direkte Bewitterung. Neben üblichen Anwendungen als Bauholz und für Fußböden, Treppenbau und Möbel, ist es auch geeignet für Containerböden, Karosseriebau, Gestell- und Gerätebau, Werkzeugstiele, Sportgeräte, Angelruten und Drechselarbeiten.

Capirona - Technische Eigenschaften

Rohdichte lufttrocken (12-15% u)
0,72–0,84–0,92 g/cm³
Druckfestigkeit u12-15
(34*–)50–66–79 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15
(74*–)132–135–148 N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15
(13 050*–)15 000–16 200–16 900 N/mm²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet
(4,7*–)10–14–17,5 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15
38–44–51 N/mm²
Differentielles Schwindmass (radial)
k.A. %
Differentielles Schwindmass (tangential)
k.A. %
pH-Wert
5,3–6,2
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Klasse 3

Literatur

Cueva Gálvez E., G.I. (2020). Capirona (Calycophyllum spruceanum (Benth)) para la producción de pisos de madera en el Perú. Tese de Doutorado – Universidade Federal do Paraná, Setor de Ciências Agrárias, Programa de Pós Graduação em Engenharia Florestal.

Escobar, C.O., Rodríguez, J.R. & Correa, J.A. (1993). Las Maderas de Colombia – Fichas técnicas. Laboratorio de Productus Forestales, Facultad de Ciencias Agrarias, Uiversidad Nacional de Colombia, Medellín, Colombia. direcciondelaboratorios.medellin.unal.edu.co/images/lpforest/docs/Fichas/Guayabo_colorado.pdf

Méndez Fasabi, A.P. (2020). Comportamiento higroscópico de la madera aserrada de ocho especies forestales de uso estructural en Pucallpa – Perú. Tesis Ing. For. Universidad Nacional de Ucayali, Pucallpa, Perú. 80 p.

Pantigoso G., J.A. (2009). Propiedades físicas y mecánicas de la Capirona (Calycophyllum spruceanum (enth.) Hook. Ex Schumann) procedente de una plantación experimental en San Alejandro Ucayali, Peru. Tesis Univ. Nac. Agraria La Molina, Lima, Peru. 102 p.

Pedroso de Araújo, B.H. & al. (2016). Propriedades físicas da madeira de Calycophyllum spruceanum Benth.em função do diâmetro e da posição (base e topo) no fuste. Scientia Forestalis 44(111): 759–768

Valderrama Freyre, H. (1993). Caracteristicas tecnologicas y uso industrial de nuevas especies forestales de la Amazonia peruana. Folia Amazonica 5(1–2): 75–97

WWF Peru, Guía de Procesamiento Industrial (o. J.). Fabricación de muebles con maderas poco conocidas – LKS: Capirona (Calycophyllum spruceanum) plantarperu.com/guia_capirona.pdf