Brasilianische Araukarie - Bezeichnung und Verbreitung
Kurzzeichen DIN EN 13556
ARAN
Botanische Bezeichnung
Araucaria angustifolia, Familie Araucariaceae
Verbreitung
Gemäßigte Klimazone im südöstlichen Südamerika
Handelsnamen
Brasilkiefer (DE); araucária, curi(y), pinheiro do Paraná, pinho nacional (BR); candelabra tree, Parana pine (GB, US); pin du Paraná (FR); pino brasileño (ES)
Brasilianische Araukarie - Beschreibung und Merkmale
Kurzbeschreibung
Die Brasilianische Araukarie war über Jahrhunderte Brotbaum im südlichen Brasilien, nördlichen Argentinien und östlichen Paraguay. Das gilt nicht nur für das Holz, sondern auch buchstäblich für die essbaren Samen des Baumes, deren Kohlenhydrate als wichtige Nahrungsquelle der Urbevölkerung dienten. Angesichts der Bedeutung des Baumes wurde im brasilianischen Bundesstaat Paraná am 24.6.2005 ein Feiertag (Dia nacional da Araucaria) begründet. Seit der Besiedlung durch portugiesische Einwanderer im 16. Jahrhundert bis in das 20. Jahrhundert, war das Holz der Araukarie das in Europa am häufigsten verwendete südamerikanische Nadelholz. Mittlerweile ist die Bedeutung stark zurückgegangen, denn Übernutzung hat dazu geführt, dass Altbestände heute nur in kleinen, streng geschützten Arealen zu finden sind. Der Baum unterliegt keinen Schutzbestimmungen des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES), wird aber auf der IUCN-Redlist als stark gefährdet (critically endangered) geführt und ist in Brasilien streng geschützt. Ab Mitte der 1960er Jahre wurden Aufforstungen in den Bundesstaaten Paraná und São Paulo mit staatlicher Förderung eingerichtet, die aber forstwirtschaftlich keine Bedeutung haben.
Farbe und Struktur
Splint bis 10 cm breit, gelblich bis gelblich grau. Kernholz gelblich braun und vom Splint nur schwer unterscheidbar, teils mit dunkelbraunen oder roten, unregelmäßigen Streifen. Poren nicht vorhanden (Nadelholz). Holzstrahlen sehr klein, auf radialen Flächen als sehr feine, rötlich braune Spiegel noch erkennbar. Zuwachszonen-Grenzen meist nur auf geschliffenem Hirnholz durch ein schmales, dunkleres Spätholzband angedeutet, auf Längsflächen nur angedeutet Strukturen ergebend. Harzkanäle nicht vorhanden. Ein häufiges Merkmal sind kleine, bräunliche Punktäste, die weder Verarbeitung noch Verwendung beeinflussen.
Gesamtcharakter
Mäßig bis stark farbiges Nadelholz von überwiegend schlichter Struktur, das sich vom Bild heimischer Nadelholzarten deutlich unterscheidet.
Bearbeitbarkeit
Mittelschweres Nadelholz, maschinell bei geringem Kraftaufwand gut bearbeitbar, wobei besonders beim Hobeln und Fräsen glatte Flächen erzielt werden. Das Holz ist gut zu nageln, zu schrauben und zu verkleben. Holzverbindungen sind leicht herzustellen und von guter Haltbarkeit. Das Holz ist guter Anstrichträger. Im Innenbereich können alle Arten der Oberflächenbehandlung zur Anwendung kommen, wie z. B. farblose oder pigmentierte Lasuranstriche, Klar- und Farbwachse sowie transparente oder deckende Lackanstriche.
Trocknung
Das mäßige Stehvermögen des Holzes zeigt bei ungenügender Trocknung eine deutliche Neigung zum Verziehen. Bei größeren Längen kann es zu auffälligen Dimensionsänderungen in Faserrichtung kommen. Technische Trocknung ist aufgrund oft unterschiedlicher Feuchte im gleichen Stück und variierender Feuchteabgabe erschwert. Trocknung größerer Abmessungen ist zeitaufwändig und erfordert, um nachträgliches Verziehen zu vermeiden, nachträgliche Konditionierung in einem Klima, das möglichst der künftigen Verwendung entspricht.
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Dauerhaftigkeit gegen Holz zerstörende Pilze ist gering. Wegen der Mitverarbeitung des Splints besteht bei Feuchtigkeit Gefahr der Verblauung.
Verwendungsbereiche
Das Importholz wurde überwiegend als Massivholz verarbeitet. Es war dort bevorzugt, wo sich gute Kanten- und Oberflächenglätte und gleichmäßige Dichte vorteilhaft auswirkt, wie z. B. bei Profilierungen oder flächiger Beanspruchung. Verwendung im Innenausbau als Profilbretter für Wand- und Deckenbekleidungen; mechanisch beansprucht als Treppenholz; für Fußböden (Schmaldielen); Bänke in Kirchen, Versammlungs- und Gemeinschaftsräumen; Turnhallen-Ausstattungen wie Leitern, Kästen; gering beanspruchte Gerätestiele, Sportartikel und Spielzeuge sowie für Innenausstattung wie Regale, Borde und Kindermöbel. Im Erzeugerland auch als Sperrholz. Neben dem Holz werden feste, abgestorbene Äste der Araukarien im Wald gesammelt. Diese konischen Asteinwüchse, die als Nó de pinho bezeichnet werden, sind von lebhafter rötlich-oranger Farbe und haben eine Rohdichte von bis zu 1,2 g/cm3. Aus dem harzgetränkten Holz wurden Grundstoffe für die Lack- Herstellung extrahiert. Es diente auch als hochwertiges Brennholz und wurde zum Drechseln verwendet.
Aquino, FM, 2005. Cultivo da Araucaria angustifolia: análise de viabilidade econômico-financeira. Florianópolis: BRDE, 53 p.
Gottwald, H, 1958. Handelshölzer. Ferdinand Holzmann-Verlag, Hamburg 1958
Hillig, É & al., 2012. Propriedades físicas da madeira de Araucaria angustifolia (Bert.) O. Kuntze em função da posição no fuste para diferentes idades. CERNE 18(3): 257–263
Mainieri, C & Chimelo, JP, 1989. Fichas de características das madeiras brasileiras: Pinheiro do Paraná. IPT São Paulo, Brasil
Oliveira, V.S., Tomaselli, I, 1981. Efeito da secagem a altas temperaturas em algumas propriedades físicas e mecânicas de madeira jovem de Araucararia angustifolia. Floresta, Curitiba, 1(12):17–25
Souza da Rosa, T, Hillig, É & Cássia Viana, L 2013. Propriedades físicas da madeira de Araucaria angustifolia (Bert.) O. Kuntze e sua relacao com os aneis de crecomento. Ciência da Madeira 4(1):1–14
Selbst zupacken
Bastelideen und Heimwerken
Mit Holz und Holzproduktenlassen sich viele große und kleine Projekte umsetzen. Manches geht ganz schnell, manches erfordert etwas mehr Zeit und Werkzeug, aber am Ende entsteht immer ein Unikat. Besorge dir Holz und leg los! Hier findest du viele Ideen.