Boiré gehört zu den tropischen Laubhölzern, die durch Farbe, Zeichnung und Struktur ein besonders gefälliges Holzbild aufweisen, das jedem Stil sowie jedem Element der Raumgestaltung entsprechen kann. Durch die unterschiedlich ausgeprägte dunkle Streifung kann es so variabel wie Nußbaum, aber auch wie verschiedene Arten des Palisanders oder des Padouk aussehen und findet daher ein steigendes Interesse beim Hersteller wie auch beim Verbraucher (vgl. Merkblatt 64).
Farbe und Struktur
Splint 5 bis 18 cm breit, gelblich grau oder hellbraun. Kernholz deutlich abgesetzt, braun und mit einer kupferbraunen bis purpurfarbenen Tönung, matt glänzend. Die Grundfärbung wird durch unterschiedlich markante und auch wechselnd häufige, dunkelbraune bis schwarze Farbstreifen belebt, die auf Längsschnitten eine dem Palisander ähnliche Fladerung bzw. Streifung ergeben können. Teilweise auch mit leichter Glanzstreifung. Die Ausprägung von Farbe und Zeichnung ist überwiegend von Standort und Art ab hängig und neigt bei starker Belichtung zum Bleichen. Poren nicht zahlreich, zerstreut, mittel groß bis grob und auf allen Schnittrichtungen erkennbar, ohne besonders hervorzutreten. Markstrahlen fein und nur als Spiegel wahrzunehmen. Speicherzellen auf Querschnitten als augenförmige bis bandförmig erweiterte Felder die Poren hell umfassend sowie als feine, durchlaufende Bänder die Zuwachszonen begrenzend; auf den Längsschnitten das Holzbild nur wenig beeinflussend (im ganzen den Strukturen von Bubinga sehr ähnlich). Harzkanäle auf dem Querschnitt in sehr feinen dunklen Ringen oder tangentialen Gruppen angeordnet, in meist sehr weiten, unregelmäßigen Abständen vor kommend. Auf den Längsschnitten als einzelne, undeutliche Fladern oder Linien erkennbar; im Kernholz weniger deutlich als im Splintholz. Zuwachszonen beeinflussen das Holzbild nur durch leichte Farbunterschiede. Faserverlauf überwiegend gerade. Wechseldrehwuchs und sich daraus ergebende Glanzstreifen fehlen oder sind nur schwach ausgebildet.
Gesamtcharakter
Farbiges und häufig farbstreifiges Kernholz, das im Holzbild zwischen Nußbaum und Palisander einzustufen ist.
Verwendungsbereiche
Aufgrund des ansprechenden Holzbildes, das farblich mit verschiedenen Holzarten kombinierbar ist, wird Boire hauptsächlich als Furnier im Ausstattungsbereich eingesetzt, daneben aber auch als Vollholz, wenn neben einem ansprechenden Aussehen auch eine höhere Festigkeit erwartet wird. Als sichtbares Furnier für Möbel verschiedenster Art sowie für Pianos, Türen und Paneele; als Vollholz für Kleinmöbel, Möbelteile, Drechslerwaren, Schnitzereien, Profilholz, Leisten, Fahrzeugausstattungen, Parkett und Zierverpakkungen.
Austauschhölzer
für: Bubinga (Guibourtiatessmannii sp. pi.), Cativo (Prioriacopaifera), Etimoe (Copaifera salikounda), Ntene (Copaifera religiosa), Nußbaum (Juglans sp. pi.), Palisander (Dalbergia und Machaerium sp. pi.). Tchitola (Prioria oxyphylla). - Vgl. Merkblätter Nr. 53, Nr. 54, Nr. 64.
Anmerkungen
Das nur in den Savannen Westafrikas vorkommende Holz von Detarium microcarpum ist auf grund seiner geringen Dimensionen nur begrenzt verwendbar und für die Erzeugung von Furnieren nur in Ausnahmefällen geeignet, obwohl es eine besonders deutliche Zeichnung aufweisen kann.
Boiré (Mambode) - Technische Eigenschaften
Gewicht frisch
1 000–1 100 kg/m³
Druckfestigkeit u12-15
40–45 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15
75–80 N/mm²
Literatur
Anonymus: Essences florestais da Gui ne Portuguesa, No. 1O Detarium senegalense (Mambode). Ministerio do ultramar, Lissabon 1958. Danzer-Holzblätter, Boire. K. Danzer, Reutlingen 1980.
Aubreville, A.: Flore du Gabon, No. 15/ 1968; Flore du Cameroun, No. 9/1970. Museum National d'Histoire Naturelle, Paris.
Normand, D.: Manuel d'ldentification des Bois Commerciaux, 2. C.T.F.T" Nogent-sur-Marne 1976.
Sallenave, P.: Proprietes physiques et mecaniques des Bois Tropicaux, 1. C.T.F.T., Nogent-sur-Marne 1954.
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